OECD MCCI

OECD MCCI, Melt Coolability and Concrete Interaction: Das Projekt OECD MCCI (Melt Coolability and Concrete Interaction) bezieht sich auf schwere Unfälle, bei denen der Reaktorkern wegen fehlender Kühlung schmilzt und anschliessend auch der Reaktor­druck­behälter versagt. Dann gelangt die Schmelze im Reaktorgebäude auf das Betonfundament, dessen Durchschmelzen durch Kühlung verhindert werden soll. Am Argonne National Labo­ratory in Chicago werden Versuche zur Kühlbarkeit von Kernschmelze und der Wechsel­wirkung zwischen Kernschmelze und Beton durchgeführt. Im Jahre 2009 wurden vor allem folgende Arbeiten durchgeführt:

  • Im April 2009 wurde Test Nr. 12 der Reihe Small-­Scale Water Ingression and Crust Strength (SSWICS-12) durchgeführt. Erstmalig wurde die Kühlung der aufgeheizten Kern­schmelze durch am Fundament angebrachte Düsen eingeleitet; dabei wurden Wasser und Stickstoff eingespeist. Die beobachtete Effektivität der Kühlung war deutlich höher als in den bisherigen Tests der Reihe SSWICS. Zudem ergaben sich Daten zur erforderlichen Dimensionierung (Förderdruck, Durchfluss) der Kühlungseinrichtung.
  • Ein erster Test der Reihe Water-Cooled Basemat (WCB-1) wurde im Juli 2009 durch­geführt (Dauer 230 Minuten). Unterhalb des Fundaments, welches mit der Kernschmelze in Wechselwirkung steht, befindet sich ein mit Kühlwasser durchströmtes Rohr­leitungs­system. Zusätzlich gibt es ein System zur Flutung mit Kühlwasser von oberhalb, welches aktiviert wurde, nach dem sich die Kernschmelze auf etwa 2000 °C aufgeheizt hatte. In der Flutungsphase stabilisierte sich die Temperatur bei etwa 1700 °C, und die Beton­abtragung am Fundament endete, bevor eine nennenswerte Beschädigung des darunter befindlichen Kühlsystems auftrat.