Öffentliches ENSI-Forum: Massnahmen aufgrund der Erkenntnisse aus Fukushima

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI führt am 4. September 2012 ein öffentliches Forum durch. Vorgestellt und debattiert werden die Massnahmen, welche in der Schweiz als Folge von Fukushima ergriffen und eingeleitet wurden, sowie die Ergebnisse und Folgerungen aus dem EU-Stresstest. Am nationalen ENSI-Forum stehen Vertreter der Kernkraftwerksbetreiber, der Gemeinden der Standortregionen, der Politik, der NGOs, sowie Experten des ENSI Rede und Antwort. Über eine eigens eingerichtete Plattform im Internet kann die Öffentlichkeit in den nächsten Wochen über den Inhalt der Veranstaltung mitbestimmen.

Nach einer intensiven Analyse des Reaktorunglücks in Fukushima durch eine interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe des ENSI und dem europaweit durchgeführten EU-Stresstest, an dem sich die Schweiz freiwillig beteiligte, hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat im März dieses Jahres den „Aktionsplan Fukushima 2012“ veröffentlicht.

Für die fünf Schweizer Kernkraftwerke sind darin insgesamt 29 Prüfpunkte aufgeführt. Darüber hinaus wurden schon kurz nach dem Reaktorunglück – aufgrund erster Erkenntnisse – mehrere Verfügungen erlassen. Im Rahmen der Analyse der Ereignisse in Fukushima hatte das ENSI Ende Oktober 2011 37 Prüfpunkte identifiziert. Die Prüfaufträge betreffen die Bereiche Auslegung der Anlagen, Notfallmanagement, Erfahrungsrückfluss, Aufsicht, Strahlenschutz und Sicherheitskultur. Mit dem Schweizer Länderbericht zum EU-Stresstest kamen Anfang dieses Jahres noch acht offene Punkte hinzu. Die identifizierten Prüfpunkte und offenen Punkte sollen bis 2015 abgearbeitet werden.

 

Betreiber, NGOs, Politiker und ENSI geben Antworten

Stichworte zu den im Aktionsplan enthaltenen Massnahmen sind: Erdbeben, Überflutung, extreme Wetterbedingungen, lang andauernder Verlust der Stromversorgung, Verlust der ultimativen Wärmesenke und der Kühlmittelversorgung, Containment-Druckentlastung und Wasserstoffmanagement, Notfallmanagement auf schweizerischer Ebene, Sicherheitskultur, Erfahrungsrückfluss, internationale Aufsicht und Kooperation sowie externes Lager Reitnau.

Das nationale ENSI-Forum richtet sich einerseits an die Öffentlichkeit, andererseits an Bewohner und Behörden der Standortregionen rund um die Kernkraftwerke sowie an die Politik. Mit Kurzvorträgen und an einer Podiumsdiskussion erläutern Kernkraftwerksbetreiber, NGOs, Vertreter der lokalen Politik, sowie Experten des ENSI ihre Sicht auf die im Nachgang von Fukushima und den EU-Stresstest eingeleiteten Massnahmen.

Die interessierte Öffentlichkeit kann bereits in den Wochen vor der Veranstaltung Fragen einreichen und zwar an alle Vertreter der verschiedenen Interessengruppen und so den Inhalt des ENSI-Forums mitbestimmen. Auf der ENSI-Website steht vom 11. Juni bis am 12. August 2012 eine Plattform bereit, auf der alle Interessierten ihre Fragen und Bemerkungen eintragen können.

Die Teilnehmer werden zu einem späteren Zeitpunkt eine persönliche Einladung erhalten.