Das ENSI gibt sich eine Strategie für internationale Zusammenarbeit

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat eine Strategie für die internationale Zusammenarbeit erarbeitet. Darin werden Schwerpunkte für die Arbeit mit anderen Ländern und internationalen Gremien definiert. Das ENSI will damit auch zur ständigen Verbesserung der nuklearen Aufsicht beitragen.

ENSI„Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für die Aufsicht über Kernanlagen wird immer grösser. Das ENSI setzt sich deshalb in vielen internationalen Gremien für eine Stärkung der nuklearen Sicherheit weltweit ein“, erklärt ENSI-Direktor Hans Wanner.

Die neue Strategie Internationales wurde vom ENSI-Rat verabschiedet. Sie legt fest, welche Ziele das ENSI auf internationaler Ebene verfolgt, welche Positionen es in Gremien vertritt und welchen Schwerpunkten es sich annimmt.

Das ENSI verfolgt auf internationaler Ebene vier strategische Ziele:

1.   Präsenz

  • Das ENSI ist in den massgebenden internationalen Gremien für den Informations- und Erfahrungsaustausch, die Weiterentwicklung des Standes von Wissenschaft und Technik, sowie die Harmonisierung der Sicherheitsvorgaben vertreten.
  • Das ENSI übernimmt in diesen Gremien eine Vorreiterrolle für die ständige Verbesserung der nuklearen Aufsicht auf globaler Ebene und nimmt dadurch seine Verantwortung gemeinsam mit den weiteren relevanten Akteuren auf Bundesebene wahr.

2.   Transparenz

  • Das ENSI informiert die Öffentlichkeit über seine internationalen Aktivitäten. Dabei berichtet es über Ergebnisse internationaler Konferenzen, Entwicklungen in den Bereichen Wissenschaft, Technik, internationale Standards und Regelwerk sowie über Lehren aus Vorkommnissen in ausländischen Kernanlagen.
  • Das ENSI veröffentlicht die periodischen Länderberichte der Schweiz zur Einhaltung internationaler Übereinkommen sowie die Berichte der internationalen Experten, die das ENSI oder die Schweizer Kernanlagen hinsichtlich Erfüllung der Anforderungen der IAEA überprüfen.
  • Das ENSI setzt sich international dafür ein, dass die Erkenntnisse zu Themen der nuklearen Sicherheit transparent kommuniziert werden.
  • Das ENSI setzt sich dafür ein, dass international ein offener und konstruktiver Erfahrungsaus-tausch stattfindet.

3.   Kompetenz

  • Die Mitarbeitenden des ENSI kennen den internationalen Stand von Wissenschaft und Technik in ihren Fachgebieten.
  • Das ENSI bringt seine Kompetenz in die internationalen Gremien ein, um die internationalen Sicherheitsvorgaben mitzugestalten und sich für sicherheitsgerichtete Anforderungen einzusetzen.
  • Das ENSI fördert die Weiterentwicklung des Standes von Wissenschaft und Technik durch Beiträge an die regulatorische Sicherheitsforschung und Mitarbeit in den wichtigen internationalen Fachgremien.
  • Das Regelwerk und die Aufsichtstätigkeit des ENSI berücksichtigen die aktuellen internationalen Sicherheitsvorgaben, sowie die Lehren aus wichtigen Vorkommnissen und Inspektionsbefunden in ausländischen Kernanlagen.

4.   Unabhängigkeit

  • Die Schweiz erfüllt die Anforderungen der IAEA an die effektive Unabhängigkeit der staatlichen Aufsicht über die Kernanlagen und –materialien vollumfänglich.
  • Das ENSI konsultiert international anerkannte Experten, um Zweitmeinungen zu Aufsichts-entscheiden einzuholen und diese fachlich noch breiter abzustützen.
  • Das ENSI überprüft systematisch, ob das schweizerische Regelwerk für die nukleare Sicherheit und Sicherung den aktuellen internationalen Vorgaben entspricht, und es lässt periodisch von internationalen Experten überprüfen, ob es die Anforderungen der IAEA erfüllt.
  • Das ENSI setzt sich international dafür ein, dass die nuklearen Aufsichtsbehörden unabhängig gebildet werden und unabhängig handeln können.
  • Das ENSI ermutigt die internationale Staatengemeinschaft, unabhängige internationale Überprüfungsmissionen der nationalen Aufsichtsbehörden und Kernanlagen durchzuführen.

Nutzen für die Schweiz erkennbar

Die aktive Mitwirkung am internationalen Informations- und Erfahrungsaustausch ist für die Aufsicht des ENSI wichtig, da sie zum Kompetenzerhalt beiträgt und hilft, Lehren aus wichtigen Vorkommnissen und Inspektionsbefunden in ausländischen Kernanlagen zu ziehen. Der Nutzen der internationalen Zusammenarbeit für das ENSI beinhaltet neben dem Erkenntnisgewinn für die eigene Aufsicht auch die Vertretung von Schweizer Anliegen bei internationalen Bestimmungen zur nuklearen Sicherheit und Sicherung.