Sicher zurück zur grünen Wiese

Torsten Krietsch, Leiter der Sektion Stilllegung
Torsten Krietsch, Leiter der Sektion Stilllegung

«Nach der Ausserbetriebnahme werden Kernkraftwerke zurückgebaut, der Standort mitunter renaturiert. Die fachgerechte Zerlegung und Entsorgung der Anlagen dauert Jahre. Wir sorgen dafür, dass die Eigentümer der Kernanlagen die gesetzlichen Vorgaben einhalten und somit auch während der Stilllegung die Sicherheit der Bevölkerung und der beteiligten Fachkräfte gewährleistet ist. Dafür nutzen wir unsere Erfahrung aus dem Rückbau mehrerer Forschungsreaktoren und Praxiswissen aus dem Ausland.»

Torsten Krietsch, Leiter der Sektion Stilllegung

Unabhängig von politischen Entscheidungen erreichen Kernkraftwerke früher oder später das Ende ihrer technisch bedingen Lebensdauer. Mit der Ausserbetriebnahme verschwindet nicht gleichzeitig das Gefahrenpotenzial: Die Brennstäbe müssen zuerst abklingen und dann sicher entsorgt werden. Aktivierte Beton- und Stahlelemente geben weiterhin Strahlung ab.

ENSI-Fachleute befassen sich deshalb mit dem Nachbetrieb und Rückbau von Kernanlagen sowie mit den damit verbundenen sicherheitstechnischen Anforderungen. Sie begutachten in diesem Zusammenhang die Planungen der für die Sicherheit verantwortlichen Betreiber von Kernanlagen, beaufsichtigen den Rückbau vor Ort und koordinieren den Einbezug verschiedener weiterer Behörden etwa im Bereich des konventionellen Umwelt- und Arbeitsschutzes.

In der Schweiz wurden bereits Forschungsreaktoren stillgelegt; ein Stilllegungsprojekt für ein kommerzielles Kernkraftwerk ist jedoch ungleich komplexer. Eine gute Vorbereitung ist hier unerlässlich. ENSI-Fachkräfte verfolgen die internationalen Trends im Bereich der Stilllegung, insbesondere die Fortschritte bei den Rückbautechniken und die Entwicklungen bei Genehmigungs- und Stilllegungsverfahren. Die Zusammenarbeit mit anderen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, ist im Bereich der Stilllegung von grosser Bedeutung.

Wenn Schweizer KKW-Betreiber gemäss gesetzlichem Auftrag regelmässig die Stilllegungspläne ihrer Werke und die zugehörige Kostenschätzungen vorlegen, unterziehen Experten des ENSI diese Unterlagen einer umfassenden Prüfung. Für das ENSI stehen dabei technische Gesichtspunkte im Vordergrund, denn die Sicherheit hat Priorität.