Technisches Forum Sicherheit diskutiert den Einfluss von Abfallbehältern auf Lagerkonzept und Langzeitsicherheit

Behaelter_SMADie aktuell diskutierten Grössen der Behälter für schwach- und mittelaktive Abfälle haben nach dem gegenwärtigen Wissenstand keinen nennenswerten Einfluss auf die Lagerkonzepte und Langzeitsicherheit eines geologischen Tiefenlagers. Sowohl die Dimension der Untertagebauten wie auch der Transport der Behälter werden durch die Abfallbehältergrösse kaum verändert. Im Detail wird der Einfluss der Behältergrösse auf die Langzeitsicherheit aber noch evaluiert.

Im Lagerkonzept der Nagra zu Etappe 2 sind Behälter für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) von 6 und 9 Kubikmetern vorgesehen. Im Lagerkonzept 2008 zur Etappe 1 waren noch Behälter von 14 und 26 Kubikmetern geplant. Grund für diese Verkleinerung ist, dass die nun vorgesehenen Behälter kleiner und leichter sind und dadurch besser gehandhabt werden können. Die weitere Planung für die Tiefenlagerung wird nun mit den kleineren Containern vorgenommen.

Bestehende Behälter

Von den grösseren Behältern existieren bereits acht Stück. Diese werden gegenwärtig aber als Abschirmelemente in den Beschleunigeranlagen im Paul Scherrer Institut PSI verwendet. Gemäss Nagra ist der Umgang mit diesen Grosscontainer, dazu gehören beispielsweise die Endlagerung im geologischen Tiefenlager oder die Freimessung dieser Abfälle, noch offen. Deren Handhabung in einem SMA-Lager ist jedoch gegenwärtig nicht in Frage gestellt.

Grösse der Behälter hat wenig Einfluss auf die Grösse eines Tiefenlagers

Die Experten des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI legten im Rahmen des Technischen Forums Sicherheit TFS dar, dass die Reduktion von Volumen und Gewicht der einzelnen Behälter zu einer besseren Handhabung der Behälter führt. Dies werde aber auf die Dimensionen der Untertagebauten wenig Einfluss haben, weil die Breiten und Höhen der neuen Behälter mit den früheren Ausmassen praktisch identisch sind.

Für das Wirtgestein selbst sind die Querschnitte des Hohlraumes relevant, nicht das Volumen der Behälter. Zur Minimierung der Schädigung des Wirtgesteins (und damit zur Optimierung der Langzeitsicherheit) sind die Hohlräume klein zu halten und eine machbare Rückholbarkeit während der Beobachtungsphase ist zu garantieren.

Unabhängig von der Grösse der Behälter stellt sich die Frage, ob Schacht oder Rampe für den Transport sinnvoller ist. Sowohl bei einer Rampe wie auch bei einem Schacht können heutige Fördergeräte auf das jeweilige Gewicht der Behälter ausgelegt werden, erklärten die Fachleute des ENSI. Im Gegensatz zu einem Schacht würde eine Rampe den Fall eines Containers bei einem Absturz bremsen. Grundsätzlich müssen sowohl Rampen als auch Schächte gegen den Störfall „Absturz schwerer Lasten“ ausgelegt werden.

Einfluss der Abfallbehälter auf die Sicherheit wird noch im Detail evaluiert

Im Rahmen des Entsorgungsprogramms 2016 wird die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra die möglichen Optionen zu Lagerungen, Abfallcontainern und diversen weiteren Themen einander gegenüberstellen und darlegen müssen, warum sie aus sicherheitstechnischer Sicht die von ihr gewählte Option bevorzugt. Dabei hat die Nagra auch den Einfluss der Behältergrösse auf die Langzeitsicherheit noch im Detail aufzuzeigen. Der Kostenfaktor ist für das ENSI dabei kein Argument, im Zentrum steht die Sicherheit. Das ENSI wird das Entsorgungsprogramm 2016 prüfen und im Anschluss ihre Stellungnahme veröffentlichen.

Anstoss für die Diskussion anlässlich der 27. Sitzung des Technischen Forums Sicherheit TFS gab eine Anfrage zum Einfluss bestehender Behälter für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) auf Lagerkonzept und Langzeitsicherheit.