Abschaltung von Block 2 des Kernkraftwerks Beznau beim Wiederanfahren nach der Störung von heute Morgen

Der Reaktor von Block 2 des Kernkraftwerks Beznau (KKB) wurde heute Nachmittag (Donnerstag, 18. Oktober 2001) beim Wiederanfahren erneut abgestellt. Infolge einer Störung im Turbinenbereich und einer anschliessend zu hohen Borzugabe schaltete die Betriebsmannschaft den Reaktor ab. Es gab dadurch keine Abgabe von radioaktiven Stoffen an die Umwelt.

Heute Morgen kam es zu einer ersten Schnellabschaltung von Block 2, worüber die HSK heute Mittag in einer Medienmitteilung berichtet hat. Während des Wiederanfahrens von Block 2 des KKB am Nachmittag kam es im nichtnuklearen Anlagenteil bei einer der beiden Turbinen zu einem Defekt an einem Vorwärmer. Die Leistung wurde deshalb automatisch auf 50 Prozent reduziert. Beim Einregulieren dieser Leistung speiste die Schichtmannschaft zuviel Bor ins Kühlwasser ein. Bor im Kühlwasser verringert die Leistung des Reaktors. Wegen der zu hohen Borkonzentration ergab sich für die Schichtmannschaft ein unerwartetes Reaktorverhalten, so dass sie den Reaktor abschaltete.

Die HSK wurde vom Kernkraftwerk Beznau kurz nach dem Abschalten des Reaktors über das Vorkommnis orientiert.

Durch das Vorkommnis kam es zu keinen Abgaben von Radioaktivität an die Umwelt. Auf dem automatischen Fernüberwachungsnetz der HSK in der Umgebung des KKB wurden keine erhöhten Werte der Dosisleistung festgestellt, die auf Abgaben aus dem Werk zurückzuführen wären.

Fachleute der HSK haben sich vor Ort über das Vorkommnis ins Bild gesetzt. Die HSK hat sich überzeugt, dass die Wiederaufnahme des sicheren Betriebs gewährleistet ist, und erteilte dem Kraftwerk gegen 20 Uhr die erneute Einwilligung, Block 2 wieder anzufahren.