Die HSK genehmigt das Wiederanfahren des Kernkraftwerks Mühleberg nach der Revision

Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) hat dem Kernkraftwerk Mühleberg am Freitag, 2. September 2005, die Freigabe zum Wiederanfahren der Anlage erteilt. Das Werk war seit dem 7. August abgestellt, um die jährlichen Revisionsarbeiten und den Brennelementwechsel durchzuführen. Die HSK hat während der Revision gezielte Inspektionen vorgenommen. Dabei hat sie sich vergewissert, dass die Arbeiten und Prüfungen korrekt durchgeführt und die Vorschriften für den Strahlenschutz eingehalten wurden.

Die Brennelemente des Kernkraftwerks Mühleberg (KKM) zeigten im vergangenen Betriebszyklus ein gutes Betriebsverhalten. An den Brennstäben sind keine Schäden aufgetreten. Während des Stillstands wurden 40 der total 240 Uran-Brennelemente durch neue ersetzt.

Die Unterhaltsarbeiten und Prüfungen wurden im geplanten Umfang des Revisionsprogramms abgewickelt. Es wurden umfangreiche Wiederholungsprüfungen am Reaktordruckbehälter und und den Kerneinbauten ausgeführt. Ebenso wurden Rohrleitungssysteme sowie elektrische Regel- und Schutzsysteme geprüft und revidiert. Eine aufwändige Arbeit war mit dem Austausch eines Hochdruckvorwärmers verbunden. Die inspizierten Anlageteile und die Prüfresultate zeigen, dass die Anlage die Voraussetzung für den neuen Betriebszyklus erfüllt.

Am Kernmantel, der als nicht druckführender Metallzylinder im Innern des Reaktordruckbehälters eingebaut ist, wurden im Rahmen der wiederkehrenden Prüfungen die seit 1990 bekannten Risse erneut ausgemessen. Sie sind auch in den vergangenen zwei Jahren gewachsen. Ihr Längenzuwachs bewegt sich im Erfahrungsbereich der Messungen der früheren Jahre. Die Risse sind aus bruchmechanischer Sicht nach wie vor zulässig. Die Stabilität des Kernmantels wurde nachgewiesen. Das Risswachstum am Kernmantel muss jedoch weiterhin systematisch kontrolliert werden.

Die Bestimmungen der Strahlenschutzgesetzgebung wurden eingehalten. Die Arbeiten in den „kontrollierten Zonen“ wurden von Fachpersonen des Strahlenschutzes begleitet, um den Schutz des Personals sicherzustellen. Die Strahlendosen, die das Personal während der Revision erhalten hat, liegen mit rund 1 Sievert (Sv) um einen Drittel höher als letztes Jahr, da umfangreichere Revisionsarbeiten ausgeführt werden mussten. Die Strahlendosis jeder einzelnen Person lag deutlich unterhalb des zulässigen Werts von 20 mSv.

Die Wiederholungsprüfungen wurden von der HSK beaufsichtigt. Der von ihr beauftragte Schweizerische Verein für Technische Inspektionen (SVTI) kontrollierte die Prüfungen an den druckführenden Komponenten.

Nach Beendigung der Arbeiten absolvierten die HSK und der SVTI die abschliessende Begehung des Werks. Anschliessend erteilte die HSK dem Kernkraftwerk die Freigabe zum Wiederanfahren für den 33. Betriebszyklus.