Reaktorabschaltung im Kernkraftwerk Mühleberg
Im Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) erfolgte am Montagmorgen, 14. September 2009, eine Schnellabschaltung des Reaktors beim Umschalten zwischen zwei abwechselnd in Betrieb stehenden Speisewasserpumpen. Die Abschaltung erfolgte auslegungsgemäss. Es wurde keine erhöhte Radioaktivität an die Umgebung abgegeben.
Am Montag führte das KKW Mühleberg diverse Tests im Rahmen des Testprogramms für das Wiederanfahren nach der vor einer Woche beendigten Jahresrevision durch. Dabei funktionierte bei einer Serie von Umschaltungen kurz nach 10:30 Uhr die Umschaltung von der zweiten zur dritten Speisewasserpumpe nicht. Dies führte folgerichtig und auslegungsgemäss zur Schnellabschaltung des Reaktors. Die Speisewasserpumpen fördern Wasser aus dem Wasser-Dampf-Kreislauf der Stromerzeugung zurück in den Reaktor. Wie erste Abklärungen ergaben, verlangt eine neu eingebaute Schalttechnik einen ausreichenden Zeitabstand zwischen den Umschaltvorgängen. Dieser wurde nicht berücksichtigt. Durch das Vorkommnis wurde keine erhöhte Radioaktivität an die Umgebung abgegeben. Auf dem automatischen Fernüberwachungsnetz (Maduk) des ENSI in der Umgebung des Kernkraftwerks Mühleberg wurden keine erhöhten Radioaktivitätswerte festgestellt. Das ENSI wurde vom Kernkraftwerk umgehend über die Abschaltung informiert. Das Vorkommnis wird vorläufig auf der untersten Stufe 0 der internationalen Ereignisskala der IAEA (INES; Stufen 0-7) eingestuft. Stufe 0 bedeutet „Keine Sicherheitssignifikanz“. Das ENSI hat aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse keine Einwände gegen das Wiederanfahren der Anlage.