ENSI erteilt Freigaben für Arbeiten an der Kühlwasserversorgung des KKW Mühleberg
Das ENSI hat Freigaben für Arbeiten an der Kühlwasserversorgung des Kernkraftwerks Mühleberg erteilt. Die BKW FMB Energie AG (BKW) hatte das Kernkraftwerk am 30. Juni vom Netz genommen, um Massnahmen für die Verbesserung der Kühlwasserentnahme aus der Aare zu realisieren. Diese Arbeiten können nun durchgeführt werden.
Am 18. März 2011 hatte das ENSI aufgrund der Erkenntnisse aus dem Unfall von Fukushima verfügt, dass das Kernkraftwerk Mühleberg die Auslegung bezüglich Erdbeben und Überflutung neu zu überprüfen hat. Am 1. April konkretisierte es das Überprüfungsverfahren und forderte, dass bis zum 30. Juni 2011 die Auslegung bezüglich eines 10’000-jährlichen Extremhochwassers zu überprüfen sei. Erkenntnisse aus dieser Überprüfung veranlassten die BKW, das Kernkraftwerk Mühleberg fünf Wochen früher als geplant für die Jahresrevision vom Netz zu nehmen, um Massnahmen zur Verbesserung der Kühlwasserversorgung bei einem Extremhochwasser einzuleiten.
Konkret hat die BKW dem ENSI drei Massnahmen vorgeschlagen:
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Verbesserung des Hochwasserschutzes des Pumpenhauses.
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Ertüchtigung der Wasserfassung aus der Aare.
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Eine zusätzliche Leitung zur Einspeisung von Kühlwasser mit mobilen Feuerwehrpumpen.
Die erste Massnahme, die Verbesserung des Hochwasserschutzes des Pumpenhauses, hat die BKW bereits umgesetzt, weil diese Arbeiten nicht freigabepflichtig, sondern nur meldepflichtig waren. Für die beiden anderen Arbeiten hat das ENSI am Montagabend Freigaben erteilt.
Weil die Arbeiten zur Ertüchtigung der Wasserfassung in der Aare durchgeführt werden, hat das ENSI als zuständige Leitbehörde die Stellungnahme des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und der zuständigen Fachstellen beim Kanton Bern eingeholt.
Das ENSI beaufsichtigt die Umsetzung der freigegebenen Verbesserungsmassnahmen und prüft dann, ob die Sicherheitsanforderungen für das Wiederanfahren erfüllt sind. Zudem hat das ENSI am 5. Mai verlangt, dass die Betreiberin des Kernkraftwerks Mühleberg bis zum 31. August 2011 dem ENSI Lösungsmöglichkeiten zur Nachrüstung einer erdbeben-, überflutungs- und verstopfungssicheren Kühlmittelversorgung vorlegt. Die jetzt realisierten Massnahmen umfassen somit mehrere kurzfristig realisierbare Verbesserungen, denen zu einem späteren Zeitpunkt weitere Massnahmen folgen werden.