Besucherzentrum des Felslabors Mont Terri eröffnet
St-Ursanne (JU) – Unter Beisein von Bundesrat Ueli Maurer wurde heute das Besucherzentrum des Felslabors Mont Terri eröffnet. Der neu errichtete Bau neben dem Bahnhof St-Ursanne beherbergt einen Vortragssaal und eine moderne Ausstellung, die der Bevölkerung die Forschung im internationalen Labor näher bringt. 14 Organisationen aus acht Ländern erforschen im Felslabor die Eigenschaften des Opalinustons, der als Wirtgestein für die Lagerung radioaktiver Abfälle vorgesehen ist. Das Besucherzentrum wird von den drei Schweizer Organisationen swisstopo, ENSI und Nagra getragen, die im Felslabor auch eigene Forschungsprojekte betreiben.
Rund zwei Jahre dauerten Planung und Bau des Besucherzentrums Mont Terri in St-Ursanne. Heute nun konnte der 1,7 Millionen Franken kostende Bau eröffnet werden. Im Innern wird eine moderne Ausstellung gezeigt, die den Besuchern das Felslabor Mont Terri näher bringt, die am Labor beteiligten Organisationen vorstellt, Fragen zur Radioaktivität beantwortet und offene Fragen bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle aufzeigt. Die Ausstellung unterstützt die Rolle des Felslabors als Diskussionsplattform über die Forschung zur Entsorgung radioaktiver Abfälle. Nebst der Ausstellung befindet sich im Besucherzentrum auch ein Vortragssaal und weitere Infrastruktur.
Das 2009 gegründete Konsortium „Besucherzentrum Mont Terri“ hat das Besucherzentrum geplant und gebaut. Das Konsortium besteht aus dem Bundesamt für Landestopographie (swisstopo), das auch das Felslabor betreibt, dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) sowie der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra). Alle drei Konsortialpartner betreiben eigene Forschungsprojekte im Felslabor Mont Terri. Der Kanton Jura ist Eigentümer des Felslabors und überwacht Betrieb, Forschung und Information. Im Felslabor dürfen grundsätzlich niemals radioaktive Abfälle eingelagert werden.
Das Besucherzentrum verfügt über eine Kapazität von 5000 Besucherinnen und Besuchern jährlich. Die Führungen durch das Labor und die Ausstellung sind kostenlos. Interessierte können sich bei einem der Konsortialpartner swisstopo, ENSI oder Nagra anmelden.