Reaktorschnellabschaltung im Kernkraftwerk Gösgen
Im Kernkraftwerk Gösgen ist es am Samstagabend zu einer Reaktorschnellabschaltung gekommen. Der Reaktor befand sich zu jeder Zeit in einem sicheren Zustand. Es kam zu keiner unzulässigen Freisetzung von Radioaktivität. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI wurde umgehend nach dem Vorkommnis informiert.
Ein Defekt in einer Diode im Kernkraftwerk Gösgen führte am Abend des 30. Juni dazu, dass der Reaktor zur Sicherheit automatisch schnell abgeschaltet wurde. Die Betriebsmannschaft des Kernkraftwerks informierte umgehend die Aufsichtsbehörde. Die Ursache wurde abgeklärt und die nötige Reparatur vorgenommen. Da keine sicherheitstechnischen Einwände bestehen, hat das ENSI dem Wiederanfahren des Reaktors nach der Reparatur zugestimmt.
Beim Vorkommnis kam es zu keiner unzulässigen Abgabe von radioaktiven Stoffen. Das MADUK-System (Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke) zeigte keinen Anstieg der Radioaktivität.
Das ENSI hat das Ereignis auf der Ereignisskala INES vorläufig der Stufe 0 (Ereignis ohne oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) zugeordnet. Es wird das Ereignis im Rahmen der ordentlichen Vorkommnisbearbeitung im Detail analysieren.
Bei Reaktorschnellabschaltungen handelt es sich um ein Verfahren, um den Reaktor in einen sicheren Zustand zu bringen. Dabei wird die Kernspaltungs-Kettenreaktion beendet. Die Reaktorschnellabschaltung erfolgt durch das vollständige Einfallen der Steuerstäbe.