Schweiz war 2011 sicher vor radioaktiver Strahlung
Der Strahlenschutz im Innern und im Umfeld der Schweizer Kernkraftwerke ist im vergangenen Jahr vollumfänglich gewährleistet gewesen. Die Mittelwerte lagen gemäss Strahlenschutzbericht 2011 des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI weit unter den festgelegten Limiten.
Die Kollektivdosen und die mittleren Individualdosen des beruflich strahlenexponierten Personals von Kernanlagen haben sich gegenüber den letzten Jahren nicht wesentlich geändert. Der Mittelwert der Individualdosen liegt mit 0,6 mSv weit unterhalb des Grenzwerts von 20 mSv und der mittleren jährlichen Strahlendosis der Bevölkerung in der Schweiz von 5,5 mSv aus natürlichen und medizinischen Quellen.
Kollektiv- und Individualdosen werden durch die Auswertung der Dosimeter ermittelt, die bei der Arbeit getragen werden. Diese erfolgt durch Dosimetrie-Messstellen, die vom ENSI anerkannt sind.
Die höchste Individualdosis von 11 mSv hat eine bei einer externen Firma angestellte Person bei Arbeiten im Kernkraftwerk Leibstadt akkumuliert. In den Kernkraftwerken Beznau, Gösgen, und Mühleberg lag der Maximalwert jeweils unter 10 mSv. Im Gegensatz zu den Jahren 2009 und 2010 blieben alle Strahlendosen unter den gesetzlich vorgegebenen Werten.
Tiefe Werte dank konsequentem Strahlenschutz
Für Georges Piller, Leiter des Fachbereichs Strahlenschutz beim ENSI, sind die vergleichsweise tiefen Kollektiv- und Individualdosen dank erprobter Optimierungsmassnahmen erzielt worden. „In den schweizerischen Kernanlagen wird weiterhin ein sehr konsequenter Strahlenschutz betrieben“, sagt Piller. Ein besonderes Augenmerk müsse aber auf die teilweise ansteigenden Ortsdosisleistungen an einzelnen Komponenten des Primärsystems in den Kernkraftwerken Beznau und Leibstadt gelegt werden. Demgegenüber sind die entsprechenden Werte in Mühleberg konstant geblieben und in Gösgen zeigen sie seit Jahren eine sinkende Tendenz.
Auch die Emissionen und Immissionen der schweizerischen Kernanlagen sind weiterhin mit den Vorjahren vergleichbar und führen bei der Bevölkerung in der unmittelbaren Umgebung einer Kernanlage jährlich zu Strahlendosen von weniger als 10 mikro-Sv. In der Zwilag wurden die in den letzten Jahren tendenziell zunehmenden radioaktiven Abgaben über das Wasser durch geeignete Filtrierung wieder reduziert. In Mühleberg ist dies noch nicht genügend erfolgt und die Behandlung des Abwassers muss noch weiter optimiert werden.
Zur Überwachung der Umweltradioaktivität in der Umgebung der Kernanlagen betreibt das ENSI seit vielen Jahren ein nach ISO-17025 akkreditiertes Messlabor und ein Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke (MADUK). Die Werte sind online jederzeit einsehbar. Die Resultate dieser Überwachung fliessen auch in die Jahresberichte „Umweltradioaktivität und Strahlendosen in der Schweiz“ des BAG ein.