ENSI-Messlabor erzielt bei internationalem Ringvergleich gute Resultate

Zur Sicherstellung der Unabhängigkeit bei Radioaktivitätsmessungen betreibt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI eine eigene von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle SAS akkreditierte Prüfstelle. Diese hat im Rahmen eines internationalen Ringversuchs sämtliche radioaktiven Substanzen auf Filterproben nachgewiesen und deren Radioaktivitäten korrekt gemessen.

Zahlreiche 50mm- und 90mm-Filterproben wurden beim Ringvergleich untersucht.

„Das positive Resultat des ENSI freut uns sehr“, sagt Georges Piller, Leiter des Fachbereichs Strahlenschutz des ENSI. „Die Ergebnisse des Ringversuchs beweisen, dass unsere Prüfstelle richtig misst und zu Recht akkreditiert ist.“

Beim internationalen Ringvergleich wurden Abluftfilter, wie sie in Kernkraftwerken eingesetzt werden, mit radioaktiven Partikeln beaufschlagt und von den teilnehmenden Labors untersucht. Anschliessend werden die Resultate miteinander verglichen. Auf den Filter-Präparaten befanden sich Cobalt-57, Cobalt-60, Strontium-85 und Ruthenium-106. Die ENSI-Prüfstelle konnte die Radioaktivität all dieser Nuklide nachweisen. Die Messergebnisse des ENSI zeigten für alle untersuchten Nuklide eine sehr gute Übereinstimmung mit den Sollwerten des Veranstalters und dem Mittelwert der teilnehmenden Labors.

Durchgeführt wurde der 34. Ringversuch „Fortluft 2012“ vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz BfS. Neben der Prüfstelle des ENSI beteiligten sich aus der Schweiz auch die Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt.

Die akkreditierte ENSI-Prüfstelle in Brugg betreibt unter anderem ein Gamma-Spektrometer und misst damit die Radioaktivität in Abluft-, Abwasser- und Umweltproben. Die jährliche Teilnahme der ENSI-Messstelle an einem oder mehreren Ringversuchen dient der Qualitätssicherung der Messungen und ist eine Auflage zur Aufrechterhaltung der Akkreditierung.

 

Ringversuche in der Gammaspektroskopie

Messketten (Detektor, Elektronik und Auswertesoftware) lassen sich nicht eichen, sondern sie werden mit einem Kalibrier-Standard oder mit einer zertifizierten Kalibrier-Software für die benötigten Probengeometrien kalibriert. In regelmässigen Abständen werden von akkreditierten Institutionen sogenannte Ringversuche durchgeführt, um diese Kalibrierung zu überprüfen. Bei diesen Ringversuchen handelt es sich um Vergleichsmessungen, für welche speziell hergestellte Proben an die teilnehmenden Labors versandt und von diesen qualitativ und quantitativ auf Radionuklide untersucht werden. Die Labors senden ihre Messresultate danach an das veranstaltende Institut, welches die Messresultate sammelt, aufbereitet und einen Abschlussbericht erstellt. Für akkreditierte Labors fordert der internationale Standards ISO 17025 die regelmässige Teilnahme an solchen Ringversuchen.