Die Strahlendosen in den Kernkraftwerken bleiben tief

Die Strahlendosen beruflich exponierter Personen und der Bevölkerung in der Umgebung von Kernanlagen waren im vergangenen Jahr weit unterhalb der Grenzwerte. Dies geht aus dem Strahlenschutzbericht 2012 des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI hervor.

ENSI-Strahlenschutzbericht 2012Seit der Inbetriebnahme der Kernkraftwerke konnten die Kollektivdosen des beruflich strahlenexponierten Personals deutlich gesenkt werden. Dazu haben vor allem erprobte Optimierungsmassnahmen, insbesondere bei Arbeiten in hohen und variablen Strahlenfeldern beigetragen. „Diesen Kurs wollen wir weiter verfolgen und weitere Optimierungen im Strahlenschutz umsetzen“, betont Georges Piller, Leiter des Fachbereichs Strahlenschutz.

Die mittleren Individualdosen lagen im vergangenen Jahr mit 0,7 mSv weit unterhalb des Grenzwerts für beruflich strahlenexponierte Personen (20 mSv pro Jahr). Sie lagen auch deutlich unter der mittleren jährlichen Strahlendosis der Schweizer Bevölkerung (5,5 mSv). Die höchste Individualdosis von 13 mSv hat 2012 eine Person akkumuliert, die Arbeiten in mehreren Kernanlagen ausführte.

Aufsicht zeigt Wirkung

Im vergangenen Jahr waren insgesamt 7332 beruflich strahlenexponierte Personen gemeldet, die eine Kollektivdosis von 4375 Pers.-mSv akkumulierten. Während die Zahl der beruflich strahlenexponierten Personen über die letzten Jahre anstieg, veränderten sich die Kollektivdosen nur unwesentlich.

Die Kollektivdosen in den Kernkraftwerken konnten seit der KKW-Inbetriebnahme deutlich gesenkt werden.
Die Kollektivdosen in den Kernkraftwerken konnten seit der KKW-Inbetriebnahme deutlich gesenkt werden.

Markant erhöhte Kollektivdosen in einzelnen Werken sind jeweils auf ausgedehnte Revisionsarbeiten zurückzuführen. „Diese Stabilität zeigt, dass die Aufsicht des ENSI trotz des Anstiegs des Personals in den Kernanlagen zu einer Optimierung geführt hat“, erklärt Georges Piller.

Die jährliche Dosis für die Bevölkerung in der Umgebung von Kernanlagen blieb auch im vergangenen Jahr auf einem sehr tiefen Niveau. Sie betrug in der unmittelbaren Umgebung weniger als 2 Promille der mittleren jährlichen Strahlendosis der Bevölkerung in der Schweiz. Diese liegt bei 5,5 mSv.

Weiteren Verbesserungsbedarf sieht das ENSI beim Kernkraftwerk Mühleberg. Die radioaktiven Abgaben über das Wasser sind dort zwar unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte, aber im Vergleich zu den anderen Kernanlagen weiterhin zu hoch.