Keine Ablagerung von künstlicher Radioaktivität rund um Gösgen und Mühleberg gemessen

Jedes Jahr führt die Nationale Alarmzentrale NAZ eine Messkampagne Aeroradiometrie durch. Dabei wird aus der Luft die Radioaktivität am Boden gemessen. In der Umgebung der Kernkraftwerke Mühleberg und Gösgen konnte ausserhalb des Betriebsareals keine Ablagerung von künstlicher Radioaktivität festgestellt werden.

(Bild: NAZ)
Im Auftrag des ENSI werden die Schweizer Kernanlagen im Turnus alle zwei Jahre vermessen. (Bild: NAZ)

Die Karte der Ortsdosisleistung zeigt in der Nähe des Betriebsareals des Kernkraftwerks Gösgen normale Werte. Die beobachteten Variationen im Messgebiet sind auf Einflüsse der Geologie und Topographie, der Wasserläufe sowie auf die Vegetation zurückzuführen.

In den Städten Olten und Aarau wurden erwartungsgemäss keine erhöhten Werte festgestellt. Deutlich sichtbar ist die Aare, die durch beide Städte fliesst.

Aufgrund der Abschirmung der terrestrischen Strahlung durch das Wasser fallen die Messwerte direkt über der Aare niedriger aus. Gegenüber allen bereits in früheren Jahren gemessenen Gebieten in der Umgebung des Kernkraftwerks konnte keine Veränderung festgestellt werden.

 

KKW Mühleberg klar erkennbar

Das Kernkraftwerk Mühleberg ist auf der Karte klar zu erkennen. Die Erhöhung der Ortsdosisleistung direkt über dem KKM ist zu erwarten, da bei Siedewasserreaktoren wie Mühleberg und Leibstadt, Frischdampf mit Stickstoff N-16 aus dem Reaktor auf die Turbinen im Maschinenhaus geleitet wird.

Ortsdosisleistung in der Umgebung des KKM

Karte der Ortsdosisleistung in der Umgebung KKM. (Quelle: NAZ)

Die Gammastrahlung des Stickstoffisotops N-16 kann somit unmittelbar über dem Maschinenhaus infolge geringerer Dachabschirmung aus der Luft gut detektiert werden. Die Dosisleistung im zugänglichen Bereich am Boden liegt unterhalb des gesetzlichen Grenzwerts und die Strahlung stellt für Mensch und Umwelt keine Gefahr dar.

Aus dem Reaktor selber ist aufgrund der dicken Schutzhülle keine Gammastrahlung messbar. Diese Werte wurden bereits in den vergangenen Jahren beobachtet. Ausserhalb des umzäunten Areals konnten keine Werte festgestellt werden, die erhöht sind.

Die beobachteten Variationen im Messgebiet sind auf Einflüsse der Geologie und Topographie der Wasserläufe sowie auf die Vegetation zurückzuführen. Deutlich sichtbar ist der Wohlensee mit tiefen Werten.

(Bild: NAZ)
Start- und Landebasis für die Messflüge waren der Flugplatz Dübendorf und der Flughafen Bern-Belp. (Bild: NAZ)

 

Messungen im Auftrag des ENSI

Alle Schweizer Kernanlagen werden im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI im Zweijahresrhythmus ausgemessen. Mit der Messung der Radioaktivität aus der Luft, der so genannten Aeroradiometrie, kann die Radioaktivität am Boden schnell und grossräumig gemessen werden. Dank diesen Messresultaten kann bei einem Ereignis mit Verdacht auf erhöhte Radioaktivität jede Abweichung vom Normalzustand präzise festgestellt werden. Die NAZ führt jedes Jahr im Sommer eine Woche lang solche Messflüge durch, um einerseits Messdaten zu gewinnen und anderseits die Einsatzbereitschaft des Messteams und der Ausrüstung sicherzustellen.