ENSI unterstützt die Modellierung des Unfallablaufs in Fukushima

japan_map_flagDie Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD will mit einem neuen Forschungsprojekt die Unfälle in den Blöcken 1 bis 3 in Fukushima simulieren. Mit den Ergebnissen sollen die Rechencodes zur Simulation schwerer Unfälle verbessert sowie die Planung der Rückbau- und Sanierungsarbeiten unterstützt werden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI unterstützt dieses Projekt.

 

Die OECD hat das Projekt „Benchmark Study of the Accident of Fukushima Daiichi Nuclear Power Station, BSAF „ im Juni 2012 lanciert. Neben der Schweiz wurden auch Deutschland, Frankreich, Japan, Korea, Russland, Spanien und die USA eingeladen, sich zu beteiligen. Koordiniert wird das Projekt von der japanischen Atomenergiebehörde JAEA. Das Paul Scherrer Institut PSI nimmt an diesem Projekt teil. Es wird dazu durch das ENSI unterstützt.

Blöcke 1 bis 3 von Fukushima untersucht

Im Projekt werden die Unfälle in den Blöcken 1 bis 3 von Fukushima mit verschiedenen Rechencodes für schwere Unfälle simuliert. Das PSI konzentriert sich bei seinen Arbeiten auf den Block 3 und rechnet mit Hilfe des Rechencodes MELCOR den Unfallverlauf bis zur Wiederherstellung der Stromversorgung nach.

Durch Vergleich zwischen den Simulationen und dem effektiven Unfallverlauf sollen vor allem die Belastbarkeit von Rechenmodellen geprüft und Verbesserungen daran abgeleitet werden. Das ENSI nutzt heute selbst das MELCOR-Rechenprogramm. Dieses bildet Unfälle vom auslösenden Ereignis bis zur Freisetzung radioaktiver Substanzen in die Umgebung ab und wird laufend den aktuellen Erkenntnissen der Unfallforschung angepasst. Ein Vergleich unter den Anwendern von MELCOR und anderer Rechencodes kann nur in Kooperation von verschiedenen Institutionen weltweit durchgeführt werden.

Das Projekt BSAF läuft voraussichtlich bis 2014. Dank seiner internationalen Dimension erhält das ENSI Zugang zu neuen Daten. Das Projekt ist deshalb für die Schweiz interessant.