ENSI gibt befristete Vorversuche mit Chlordioxid im Hauptkühlwasser des Kernkraftwerks Leibstadt frei

Kühlturm des KKL
Kühlturm des KKL

Das eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat dem Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) die Freigabe für eine zeitlich befristete Anwendung von Chlordioxid bei der Bekämpfung der Legionellen erteilt.

Das ENSI stützt sich bei seiner Freigabe für Vorversuche mit Chlordioxid zur Desinfektion des Hauptkühlwassers auf die fachtechnischen Beurteilungen der zuständigen eidgenössischen und kantonalen Behörden ab, namentlich des Bundesamts für Gesundheit BAG, des Bundesamts für Umwelt BAFU und des Amts für Verbraucherschutz des Kantons Aargau. Die Freigabe gilt bis zum 2. September 2013, dem Beginn der Jahreshauptrevision im KKL.

Bisher verwendete das KKL zur Bekämpfung der Legionellen im Kühlturm Natriumhypochlorit. Nach umfangreichen Analysen beantragte das KKL im Juli 2013 beim ENSI Vorversuche mit Chlordioxid im derzeit laufenden Betriebszyklus. Mit Beginn dieser Chlordioxid-Behandlungen stellt das KKL die Zugabe von Natriumhypochlorit ein.

Die Resultate der Vorversuche müssen unmittelbar nach Beendigung ausgewertet werden. Das KKL hat dem ENSI darüber bis Mitte September 2013 – also noch vor Ende seiner Jahreshauptrevision – Bericht zu erstatten.

Natriumhypochlorit und Chlordioxid kamen und kommen in den Kühlkreisläufen von Leibstadt und von Gösgen zur Anwendung. Bei diesen Anwendungen geht es darum zu vermeiden, dass sich die aus dem Wasser der Flüsse stammenden Legionellen im Kühlkreislauf übermässig vermehren. Natriumhypochlorit dient unter anderem als Desinfektionsmittel in Abwassersystemen, Kläranlagen und  Schwimmbädern. Chlordioxid wird auch in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt.