Chronologie der Legionellenbekämpfung im Kernkraftwerk Leibstadt
Bei der periodischen Messung von Keimen im Hauptkühlwassersystem des Kernkraftwerks Leibstadt wurden im Herbst 2010 Bakterien des Typs legionella pneumophila festgestellt. Diese können die Legionärskrankheit hervorrufen. Es handelt sich dabei um eine Lungenentzündung, die einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen kann.
Die Werte im Wasser der Kühlturmtasse lagen wiederholt um 100’000 Kolonie-bildende Einheiten pro Liter Wasser.
Damit befand sich die Legionellenkonzentration während eines längeren Zeitraums deutlich über dem vom Bundesamt für Gesundheit BAG festgelegten Eingreifwert für Kühlsysteme von 10’000 Kolonie-bildende Einheiten pro Liter Wasser.
In der Folge beantragte das KKW Leibstadt die Freigabe eines Chemikalieneinsatzes zur Bekämpfung der Legionellen im Kühlwasser.
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI erteilte als verfahrensleitende Behörde abgestützt auch die Fachurteile des BAG, des Bundesamts für Umwelt BAFU und der Fachstellen des Kantons Aargau eine befristete und mit strengen Auflagen versehene Freigabe.
Da die Legionellenkonzentration nicht nachhaltig gesenkt werden konnte, stellte das KKW Leibstadt in der Folge weitere Anträge, die jeweils befristet und mit Auflagen bewilligt wurden.
Chronologie der Gesuchsbehandlung
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Datum |
Ereignis |
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14. Dezember 2010 |
Antrag des KKW Leibstadt für einen Chemikalieneinsatz an das Bundesamt für Umwelt (BAFU) zur Bekämpfung der Legionellen im Kühlwasser. Beantragt wurde der vorläufig einmalige Einsatz eines oxidierenden Biozids (Chlor als Chlorbleichlauge), gefolgt von einem nicht oxidierendem Biozid (Tetrakis(hydroxymethyl)phosphoniumsulfat, THPS, Spectrus NX1113) |
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Mitte Februar 2011 |
ENSI wird als Leitbehörde im Verfahren bezeichnet |
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15. Juni 2011 |
Freigabe zum einmaligen Einsatz von Bioziden im Kühlwasser durch das ENSI |
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20. Oktober 2011 |
Antrag des KKW Leibstadt zur Freigabe des regelmässigen Einsatzes von Natriumhypochlorid zur Desinfektion des Hauptkühlwassers sowie für die Bekämpfung von Legionellen |
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21. November 2011 |
ENSI nimmt Bericht zum Biozid-Einsatz im KKW Leibstadt zur Kenntnis |
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30. Januar 2012 |
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21. September 2012 |
Antrag des KKW Leibstadt zur Verlängerung der Freigabe für die Behandlung des Hauptkühlwassers mit Natriumhypochlorit |
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18. Dezember 2012 |
Antrag des KKW Leibstadt zur Behandlung des Hauptkühlwassers mit Chlordioxid |
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20. Dezember 2012 |
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18. März 2013 |
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7. Mai 2013 |
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15. Juli 2013 |
Antrag des KKW Leibstadt für die Freigabe zur Durchführung von Vorversuchen mit Chlordioxid. |
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31. Juli 2013 |
ENSI-Freigabe für Vorversuche mit Chlordioxid bis zum Beginn der KKL-Hauptrevision am 2. September 2013. |
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27. August 2013 |
Freigabe der weiteren Behandlung des KKL-Hauptkühlwassers mit Natriumhypochlorit bis zum Beginn der Hauptrevision im August 2014. |
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17. Oktober 2013 |
Ergänzung des Freigabeantrags zur Durchführung eines Dauerversuchs mit Chlordioxid. |
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9. Dezember 2013 |
ENSI gibt Dauerversuch mit Chlordioxid im Kernkraftwerk Leibstadt frei |
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12. Juni 2014 |
Freigabeantrag des KKL für die Verlängerung des Langzeitversuches mit Chlordioxid sowie für die Verlängerung des Eventualantrages für die weitere Behandlung mit Natriumhypochlorit. |
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26. Juli 2014 |
Verfügung für eine Verlängerung der Freigabe für die Behandlung des Hauptkühlwassers mit Chlordioxid und eine Verlängerung des Eventualantrages für die weitere Behandlung mit Natriumhypochlorit. |
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18. August 2014 |
Verlängerung der Freigabe für die Behandlung des KKL-Hauptkühlwassers mit Chlordioxid und Verlängerung des Eventualantrages für die weitere Behandlung mit Natriumhypochlorit bis zur Revision 2015. |
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12. Juni 2015 |
Freigabeantrag des KKL für eine unbefristete Freigabe für die Bekämpfung von Legionellen im Hauptkühlwasser mit Javelwasser und Wasserstoffperoxid. |
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11. September 2015 |
Das ENSI hat dem Kernkraftwerk Leibstadt eine unbefristete Freigabe für die Bekämpfung von Legionellen im Hauptkühlwasser mit Javelwasser und Wasserstoffperoxid erteilt. |