Übungsleitung zufrieden über Arbeit an Gesamtnotfallübung 2013

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat am 19. und 20 November 2013 an der Gesamtnotfallübung 2013 teilgenommen. Geübt wurde unter der Federführung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz BABS ein schwerer Unfall im Kernkraftwerk Leibstadt.

Medienmitteilung des BABS im Wortlaut:

Gesamtnotfallübung 2013 erfolgreich abgeschlossen

Bern, 21.11.2013 – Am 19. und 20. November ist im Rahmen der Gesamtnotfallübung 2013 der Notfallschutz der Schweizer Kernkraftwerke überprüft worden. Die Übung diente in erster Linie dazu, das Zusammenspiel der Notfallorganisationen zu überprüfen und zu trainieren. In einer ersten Bilanz zeigte sich die Übungsleitung zufrieden mit der geleisteten Arbeit.

Als Szenario für die Gesamtnotfallübung 2013 (GNU 13) wurde ein schwerer Unfall im Kernkraftwerk Leibstadt angenommen. Beteiligt waren in erster Linie der Notfallstab des KKW Leibstadt und die für diesen Fall vorgesehenen behördlichen Führungs- und Stabsorganisationen, insbesondere das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI, die Nationale Alarmzentrale NAZ im Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS, der Bundesstab ABCN und die Führungsstäbe der Kantone Aargau, Basel-Landschaft und Basel-Stadt. Ebenfalls beteiligt waren diverse Stäbe aus Deutschland, den anderen Nachbarländern und der internationalen Atomenergieagentur IAEA in Wien.

Grosse Einsatzbereitschaft festgestellt

Als operative Elemente wurden in der GNU 13 am 19. November die Messorganisation bei erhöhter Radioaktivität sowie das externe Lager der schweizerischen Kernkraftwerke in Reitnau beübt. Aufgrund des starken Nebels konnten die vorgesehenen Helikopterflüge der Schweizer Armee nicht durchgeführt werden; wie im Notfallkonzept für diesen Fall vorgesehen, musste das erforderliche Material somit per Lastwagen transportiert werden. Die dabei gemachten Erfahrungen werden es erlauben, den zeitlichen Ablauf bei den Transporten noch genauer einzuschätzen und zu planen.

Am 20. November wurde in Reinach AG zudem mit ca. 200 Figuranten der Betrieb einer Beratungsstelle Radioaktivität geübt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsam von Bund, Kantonen und weiteren Partnern ad-hoc aufgebaute Stelle, in der Personen aus dem von erhöhter Radioaktivität betroffenen Gebiet einer Radioaktivitätsmessung unterzogen und dabei von Fachleuten betreut und beraten werden. Die Übung hat gezeigt, dass die geplanten technischen Abläufe in der Beratungsstelle Radioaktivität funktionieren und in der Realität umgesetzt werden können.

In einer vorläufigen Bilanz hat die Übungsleitung festgehalten, dass die beübten Organisationen aufgrund des gewählten Szenarios mit sehr grossen Schwierigkeiten konfrontiert wurden. Vor diesem Hintergrund hat die Zusammenarbeit grundsätzlich gut funktioniert. Die operativen Elemente konnten ihre Aufgaben erfüllen. Besonders beeindruckt zeigte sich der Übungsleiter Marc Kenzelmann vom grossen Engagement und von der Ernsthaftigkeit, mit der alle Beteiligten in der Übung mitgearbeitet haben.

Weitere Arbeiten zur Verbesserung des Notfallschutzes

In den kommenden Wochen wird die GNU 13 im Detail ausgewertet. Dabei wird sich zeigen, in welchen Bereichen weitere Verbesserungen vorzunehmen sind. Die Erkenntnisse fliessen ein in die umfassenden Massnahmen zur Verbesserung des Notfallschutzes, welche nach dem schweren Unfall in Fukushima im März 2011 im Rahmen der interdepartementalen Arbeitsgruppe zur Überprüfung der Notfallschutzmassnahmen bei Extremereignissen in der Schweiz (IDA NOMEX) erarbeitet worden sind.

Die IDA NOMEX hat in ihrem Bericht vom 22.06.2012 mehr als 50 rechtliche und organisatorische Massnahmen aufgeführt, welche zurzeit von den beteiligten Stellen intensiv bearbeitet werden. Diese Arbeiten sind inzwischen weit vorangeschritten. Gemäss Planung wird der Bundesstab ABCN nächstes Jahr in einem weiteren Bericht den Stand der Umsetzungsarbeiten aufzeigen.