Sirenen ertönen auch bei schweren KKW-Störfällen

An jedem ersten Mittwochnachmittag im Februar findet der alljährliche Sirenentest der Schweiz statt. Der allgemeine Alarm würde auch bei einem schweren Störfall in einem Kernkraftwerk ertönen, wenn Gefahr für die Bevölkerung bestünde. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI berät in einem solchen Fall die Nationale Alarmzentrale (NAZ) und berechnet die Ausbreitung der radioaktiven Stoffe.

Die Medienmitteilung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz im Wortlaut:

Sirenentest am Mittwoch, 4. Februar 2015

Sirenen können Leben retten. Vorausgesetzt, sie funktionieren richtig und die Bevölkerung weiss, was zu tun ist. Am Mittwoch, 4. Februar 2015 findet deshalb in der ganzen Schweiz der jährliche Sirenentest statt. Parallel dazu lanciert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS unter der Bezeichnung Alertswiss neue Kanäle zur Information der Bevölkerung über Katastrophen und Notlagen.

Die Schweiz verfügt über ein dichtes Netz von rund 7‘800 stationären und mobilen Sirenen, mit denen die Alarmierung der Bevölkerung sichergestellt ist. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS sorgt in Zusammenarbeit mit den Kantonen, Gemeinden und Stauanlagenbetreibern dafür, dass die Alarmierungssysteme auf dem neusten technischen Stand sind und jederzeit betriebsbereit gehalten werden.

Am Mittwoch, 4. Februar 2015 wird deshalb in der ganzen Schweiz die Funktionsbereitschaft der Sirenen getestet. Dabei werden die Sirenen des Allgemeinen Alarms und des Wasseralarms getestet. Es sind keine Schutzmassnahmen zu ergreifen.

Ausgelöst wird um 13.30 Uhr das Zeichen Allgemeiner Alarm: ein regelmässig auf- und absteigender Heulton von einer Minute Dauer. Wenn nötig darf der Sirenentest bis 14 Uhr weitergeführt werden. Ab 14.15 Uhr bis spätestens 15 Uhr wird in den gefährdeten Gebieten unterhalb von Stauanlagen das Zeichen Wasseralarm getestet. Es besteht aus zwölf tiefen Dauertönen von je 20 Sekunden in Abständen von je 10 Sekunden.

Was gilt bei einem echten Sirenenalarm?

Wenn der Allgemeine Alarm ausserhalb eines angekündigten Sirenentests ertönt, bedeutet dies, dass eine Gefährdung der Bevölkerung möglich ist. In diesem Fall ist die Bevölkerung aufgefordert, Radio zu hören, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und die Nachbarn zu informieren.

Der Wasseralarm bedeutet, dass eine unmittelbare Gefährdung unterhalb einer Stauanlage besteht. In diesem Fall ist die Bevölkerung aufgefordert, das gefährdete Gebiet sofort zu verlassen. Mit Merkblättern wird die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten bereits vorgängig über den Wasseralarm allgemein und besonders über die vor Ort gegebenen Fluchtmöglichkeiten informiert.

Alertswiss: BABS lanciert neue Informationskanäle

Parallel zum diesjährigen Sirenentest lanciert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS unter der Bezeichnung Alertswiss neue Inhalte und Kanäle zur Information der Bevölkerung über den Schutz bei Katastrophen und Notlagen. Nähere Informationen dazu werden im Rahmen einer Medienkonferenz am 3. Februar 2015 bekannt gegeben.