Inspektion ohne Ankündigung
«Ich bin Werksinspektorin des ENSI, zuständig für das KKW Beznau. Jede Woche mache ich einen Kontrollbesuch im Kernkraftwerk, ohne Voranmeldung. Mich interessiert alles, auch die umgefallene Leiter, über die man stolpern kann. Inspektoren wissen dank Ausbildung und Erfahrung, wo sie hinschauen müssen. Wir gehen nahe ran, um kein Detail zu übersehen, wahren dabei aber die kritische Distanz zu den Betreibern.»
Raffaella Perego, Werksinspektorin des ENSI
Neben den allgemeinen wöchentlichen Werksinspektionen führen ENSI-Fachkräfte in sämtlichen Werken themenspezifische Inspektionen durch: Im Bereich der Elektrotechnik prüfen sie zum Beispiel den Reaktorschutz, der dafür sorgt, dass die Anlage im Notfall korrekt abgeschaltet wird. In der Bautechnik werden unter anderem die fachgerechte Durchführung von baulichen Eingriffen oder Zustandsuntersuchungen inspiziert. Darüber hinaus gibt es für alle Fachgebiete, die für die nukleare Sicherheit, den Strahlen- und Notfallschutz sowie die Sicherung relevant sind, Fachinspektionen.
Die Messinstrumente für den Strahlenschutz werden ebenfalls regelmässig inspiziert. ENSI-Mitarbeitende kontrollieren, ob die Messsysteme zur Überwachung der Radioaktivität in den Kernkraftwerken einwandfrei funktionieren. Nur so lassen sich Bevölkerung und Personal zuverlässig vor ionisierender Strahlung schützen. Zusätzlich messen Strahlenschutzexperten des ENSI die radioaktive Strahlung am Zaun der Kernanlagen und prüfen die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte.
Mit seinen Inspektoren ist das ENSI regelmässig in den Kernkraftwerken, Entsorgungs– und Forschungsanlagen sowie bei Transporten präsent. Dabei wird auch überwacht, ob die von den Fachleuten der Kernkraftwerke durchgeführten Prüfungen der Anlage korrekt durchgeführt und dokumentiert werden – und ob die Ergebnisse der Prüfungen den einzuhaltenden Vorgaben entsprechen. Weitere wichtige Inspektionsthemen sind die Umsetzung von Anlageänderungen, die das ENSI freigegeben hat und die Arbeit des Strahlenschutzes zum Schutz des Personals der Kernanlagen.