Das ENSI veröffentlicht sein Gutachten zum Gesuch des PSI um Erneuerung der Betriebsbewilligung des Hotlabors

Die Sicherheitsstandards des Hotlabors im Paul Scherrer Institut PSI entsprechen den gesetzlichen Anforderungen. In einem Gutachten kommt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI zum Schluss, dass der Weiterbetrieb des Hotlabors unter Berücksichtigung von vier Auflagen bewilligt werden kann.

PSI Hotlabor
Das Hotlabor am Paul Scherrer Institut.

In seinem Gutachten von 2014 zum Sicherheitsbericht des Hotlabors hat das ENSI die Umsetzung von 37 Massnahmen gefordert. Per 31. Januar 2016 hatte das Hotlabor 32 dieser Forderungen vollständig erfüllt, inklusive denjenigen, welche das ENSI für die Erteilung der Betriebsbewilligung als wesentlich erachtete.

Drei Forderungen sind derzeit noch in Bearbeitung, zwei Forderungen können zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden. Basierend auf dieser Situation schlägt das ENSI im Addendum zum Gutachten von 2014 vier Auflagen vor, an welche die Betriebsbewilligung des Hotlabors gekoppelt sein sollte. Diese betreffen die maximalen Mengen von radioaktivem Material, eine periodische Überprüfung des Sicherheitsberichts, die Einhaltung des quellenbezogenen Dosisrichtwertes und die Immissionsüberwachung.

UVEK entscheidet über Weiterbetrieb

Seit 1965 besitzt das PSI die Bewilligung für den Betrieb des Hotlabors. 2005 beantragte das PSI beim Bundesamt für Energie BFE eine Erneuerung der Betriebsbewilligung. Als Aufsichtsbehörde ist es Aufgabe des ENSI, zu prüfen, ob das Hotlabor den Anforderungen in Bezug auf die nukleare Sicherheit genügt. Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK entscheidet basierend auf dem Gutachten des ENSI, ob der Weiterbetrieb des Hotlabors bewilligt werden kann.

Das Hotlabor

Im Hotlabor werden radioaktive Materialien aus Kern- oder Forschungsanlagen in sogenannten „heissen Zellen“ untersucht. Regelmässig werden beispielsweise abgebrannte Brennstäbe aus Kernkraftwerken materialwissenschaftlich analysiert.

Dabei werden Effekte wie die mögliche Versprödung und Oxidierung der Brennstabhüllen, visuelle und geometrische Veränderungen der Brennstäbe sowie Veränderungen der Eigenschaften des Brennstoffs selbst analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen den Betreibern, die Effizienz und Sicherheit ihrer Anlagen zu optimieren.

Um Mitarbeiter zu schützen und eine Kontamination der Umwelt zu vermeiden, wird die Radioaktivität bei diesen Untersuchungen hinter bis zu einem Meter dicken Beton- und Bleiwänden hermetisch eingeschlossen und abgeschirmt.

Das Hotlabor ist Teil des Paul Scherrer Instituts und derzeit die einzige Forschungsstätte in der Schweiz, die grosse Mengen an radioaktivem Material untersuchen darf.