Das ENSI erteilt Beznau 2 nach Jahresrevision Freigabe zum Wiederanfahren

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Der Block 2 des Kernkraftwerks Beznau darf wieder anfahren. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat nach Abschluss der Jahresrevision am Donnerstagmorgen, 18. August 2016 die entsprechende Freigabe erteilt. Bei den Kontrollen und Inspektionen ergaben sich keine Befunde, die das Wiederanfahren für den weiteren Betriebszyklus und einen sicheren Leistungsbetrieb in Frage stellen.

Beznau 2 war am 5. August 2016 für die ordentliche Jahresrevision abgefahren worden. Die Revision war um rund einen Monat verschoben worden, um Verbesserungsmassnahmen an Anlagenkomponenten zu planen.

Während der geplanten Abstellung wurden 20 der insgesamt 121 Brennelemente durch neue ausgetauscht. Der Betreiber führte zudem diverse Instandhaltungsarbeiten und wiederkehrende Prüfungen durch. Weiter hat er Verbesserungsmassnahmen am primären Nebenkühlwassersystem vorgenommen.

Primäres Nebenkühlwassersystem (PRW)

Das Primäre Nebenkühlwassersystem (PRW) dient während des Normalbetriebs und nach Störfällen als Wärmesenke der Wärmetauscher verschiedener Kühlsysteme des Kraftwerks (zum Beispiel der Raumluftkühlung, Brennelementlagerbeckenkühlung sowie diverser Pumpen). Im abgestellten Zustand wird auch die Nachzerfallswärme des Reaktors letztendlich über das Primäre Nebenkühlwassersystem abgeführt, wenn wegen der tiefen Temperaturen die Wärmeabfuhr über die Dampferzeuger aus physikalischen Gründen nicht mehr möglich ist.

Im Leistungsbetrieb oder bei ausreichend hohen Dampfdrücken und -temperaturen in den Dampferzeugern wird die Restwärme des Dampfes aus den Turbinen beziehungsweise aus den Turbinenbypässen in den Kondensatoren durch das Hauptkühlwasser an die Aare abgeführt.

Experten des Schweizerischen Vereins für technische Inspektionen SVTI und Fachleute des ENSI prüften nach Beendigung der Jahresrevision die Arbeiten im Werk. Zudem konnte sich das ENSI anlässlich mehrerer Inspektionen davon überzeugen, dass während des Revisionsstillstands ein konsequenter und gesetzeskonformer Strahlenschutz praktiziert wurde.