ENSI gibt das Wiederanfahren des Kernkraftwerks Mühleberg frei

Nach der Jahresrevision darf das Kernkraftwerk Mühleberg KKM  den Betrieb wieder aufnehmen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat die entsprechende Freigabe am Donnerstagabend, 8. September 2016 erteilt, nachdem es sich versichert hatte, dass alle Revisionsarbeiten korrekt und vorschriftsgemäss ausgeführt wurden. Mit der diesjährigen Revision kam das KKM auch den Forderungen des ENSI für den Weiterbetrieb des Werks bis zur endgültigen Ausserbetriebnahme im Jahr 2019 nach.

Das KKM wurde am Sonntag, 14. August 2016 planmässig zur Jahresrevision 2016 vom Netz genommen. Zum Abschluss der Revision prüften Experten des Schweizerischen Vereins für technische Inspektionen SVTI und Fachleute des ENSI die Arbeiten im Werk und überzeugten sich davon, dass sich die Anlage in einem guten Zustand befindet.

Schwerpunkte der diesjährigen Revision bildeten der Austausch von Brennelementen, die Untersuchung des Kernmantels, umfangreiche Prüfungen innerhalb und ausserhalb des Reaktordruckbehälters sowie Präventivarbeiten im elektrischen und mechanischen Bereich. Des Weiteren wurden wiederkehrende Prüfungen an Komponenten, Armaturen und Systemen durchgeführt.

Kernmantel hält Grenzwerte deutlich ein

Mit einem qualifizierten Prüfsystem wurden die Querrisse an der am meisten betroffenen Schweissnaht am Kernmantel überprüft. Das stabile Verhalten der Risse im Kernmantel konnte bestätigt werden, da sich die Querrisse seit der letztjährigen Prüfung nicht verändert haben. Die Grenzwerte, die das ENSI Anfang 2015 festgelegt hatte, werden deutlich eingehalten.

In diesem Jahr wurde auch die Bodenstützkonstruktion des Kernmantels mit einem speziellen Kamerasystem untersucht. Auch bei der Bodenstützkonstruktion konnten keine Auffälligkeiten entdeckt werden.

Revision erfüllt Forderungen des ENSI für den Weiterbetrieb bis 2019

Im Rahmen der Jahresrevision setzte das KKM ENSI-Forderungen für den Weiterbetrieb des Kernkraftwerks bis zur endgültigen Ausserbetriebnahme um. So wurde die Leckageüberwachung des Speisewassersystems erweitert, um auch Leckage an den Einspeiseleitungen des Kernisolationskühlsystems RCIC zu erkennen und automatische Gegenmassnahmen auszulösen. Zudem wurde ein automatisches, erdbeben- und überflutungssicheres Notfalleinspeisesystem in den Reaktordruckbehälter realisiert. Damit kann zusammen mit dem vorhandenen Druckentlastungssystem die Nachwärmeabfuhr auch beim Ausfall der Sicherheitssysteme sichergestellt werden.