ENSI prüft Gesuche für Sondierbohrungen in Etappe 3 des Sachplanverfahrens

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra hat heute beim Bundesamt für Energie BFE insgesamt 16 Gesuche für Sondierbohrungen in den von ihr vorgeschlagenen Standortgebieten Jura Ost und Zürich Nordost eingereicht. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI wird diese nun prüfen. Zu einem späteren Zeitpunkt plant die Nagra, auch Gesuche für die Standortregion Nördlich Lägern einzureichen.

Seit Februar 2016 sind die 3D-Seismikmessungen der Nagra in den Standortregionen Jura Ost und Zürich Nordost abgeschlossen. Die Nagra wird ab Oktober 2016 auch 3D-Seismikmessungen im Standortgebiet Nördlich Lägern durchführen. Nach dieser grossflächigen Durchleuchtung des Untergrunds erfolgt in Etappe 3 des Sachplans geologische Tiefenlager die Untersuchung anhand von Bohrungen. Die Nagra hat dafür je acht Gesuche für die beiden Standortregionen eingereicht. Mit den Sondierbohrungen will die Nagra den Kenntnisstand im Hinblick auf die definitive Standortwahl in Etappe 3 des Verfahrens vertiefen.

Gutachten zu jedem Gesuch

Im Auftrag des BFE wird das ENSI eine sicherheitstechnische Beurteilung der Gesuche durchführen und zu jedem Gesuch ein separates Gutachten verfassen.

Im Wesentlichen geht es um folgende Fragen:

  • Sind die geplanten Untersuchungen geeignet, die erforderlichen Grundlagen für die spätere Beurteilung der Sicherheit eines geologischen Tiefenlagers zu erbringen?
  • Ist durch die geplanten Aktivitäten die Eignung des geologischen Standortgebiets beziehungsweise des untertätigen Lagerperimeters gefährdet?
  • Kann das ENSI dem Bohrplatz aus der Sicht von Sicherheit und Machbarkeit zustimmen?

Voraussichtlich Ende 2017 wird das ENSI seine Gutachten dem BFE einreichen.