Kernkraftwerk Leibstadt: Manuelle Schnellabschaltung beim Wiederanfahren

Nach einem technischen Problem in der Abgasanlage ist das Kernkraftwerk Leibstadt vorschriftsgemäss von Hand abgeschaltet worden. Die manuelle Schnellabschaltung erfolgte am Freitag, 17. Februar 2017 um 23:28 Uhr. Der Schutz von Mensch und Umwelt war zu jeder Zeit gewährleistet. Die Messsonden um das Kernkraftwerk haben keinen Anstieg der Radioaktivität festgestellt.

Im Rahmen von standardisierten Funktionstests während des Wiederanfahrens kam es zu einer automatischen Abschaltung der Abgasanlage. Gemäss den Vorschriften wurde darauf die Anlage von Hand bei noch tiefer Reaktorleistung abgeschaltet.

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI wurde umgehend informiert. Es hat das Ereignis auf der internationalen Ereignisskala INES vorläufig der Stufe 0 (Ereignis ohne oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) zugeordnet.

Keine erhöhte Freisetzung

Die Abgasanlage filtert die Abgase aus dem Kondensator. Der Ausfall der Abgasanlage hatte keine erhöhte Freisetzung von radioaktiven Stoffen zur Folge. Alle Grenzwerte wurden jederzeit eingehalten. Das Messnetz des ENSI zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke MADUK zeigte keinen Anstieg der Radioaktivität. Das Vorkommnis steht in keinem Zusammenhang mit dem Dryout-Vorkommnis, das im Rahmen der Jahreshauptrevision 2016 umfassend untersucht wurde.

Im Rahmen des Wiederanfahrens eines Kernkraftwerks erfolgen verschiedene Tests. Dabei kann es zu Abweichungen kommen. Dies ist nichts Ungewöhnliches und die Betriebsvorschriften sind darauf ausgelegt, um die Sicherheit von Mensch und Umwelt zu gewährleisten. Das ENSI wird das meldepflichtige Vorkommnis, wie in solchen Fällen üblich, analysieren.