Radioaktivitäts-Messflüge über Schweizer Kernkraftwerken
Im Auftrag des ENSI überfliegt am 22. und 23. Juni 2017 ein Superpuma der Schweizer Armee die Umgebung der Kernkraftwerke Gösgen und Mühleberg. Dabei wird die Radioaktivität aus der Luft gemessen. Es handelt sich dabei um eine periodische Messkampagne.
Die Pressemitteilung der Nationalen Alarmzentrale NAZ im Wortlaut:
Zürich, 20.6.2017 – Vom 26. bis 30. Juni 2017 trainieren Spezialisten aus Frankreich, Deutschland, Tschechien und der Schweiz gemeinsame Radioaktivitätsmessungen aus der Luft in der Schweiz. Dabei überfliegen Messhelikopter die Messgebiete in rund 90m Höhe über Boden in parallelen Bahnen. Die Lärmbelastung für die Bevölkerung wird möglichst gering gehalten.
Im Zentrum der internationalen Messwoche steht die Vorbereitung und Durchführung eines gemeinsamen Einsatzes sowie der Vergleich der verschiedenen Messsysteme. Ziel ist es, bei einem Ereignis mit erhöhter Radioaktivität für die gegenseitige Hilfeleistung über die Grenzen hinweg gerüstet zu sein und die Messresultate rasch und effizient zusammenführen zu können. Bei einem solchen Ereignis in der Schweiz ist die Nationale Alarmzentrale (NAZ) zuständig für den Schutz der Bevölkerung und würde Schutzmassnahmen anordnen.
Am Montag, 26. Juni 2017, findet in Dübendorf ein Medienanlass zur internationalen Messwoche statt. Das Anmeldeformular für Medien ist auf www.naz.ch, Aktuelles, zu finden. Nach zehn Jahren empfängt die NAZ für ihre Radioaktivitätsmessflüge wieder internationale Partner. Dabei ist das gemeinsame Üben genauso wichtig wie der Erfahrungsaustausch. Nach dem Medienanlass beginnen für alle Teams die Messflüge. Bis und mit Donnerstag, 29. Juni 2017, werden die Teams einzeln Messflüge in den Gebieten Murgtal-Mürtschenalp, Linthebene und Zugersee sowie zwischen Neubrunn und Wartau durchführen. Am Dienstag, 27. Juni 2017, wird im Gebiet Frauenfeld, Herisau, Rorschach und Romanshorn das Auffinden von radioaktiven Quellen geübt. Diese zu Übungszwecken verteilten radioaktiven Quellen werden bewacht und stellen weder für die Bevölkerung noch für die Umwelt eine Gefahr dar.
Flüge in der Umgebung von Schweizer Kernkraftwerken
Vor der internationalen Aeroradiometrie-Übung überfliegt und vermisst die NAZ wie jedes Jahr im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI alternierend die Umgebung von Schweizer Kernkraftwerken. In diesem Jahr wird am Donnerstagnachmittag, 22. Juni, das Gebiet rund ums Kernkraftwerk Gösgen und am Freitagmorgen, 23. Juni, die Region des Kernkraftwerks Mühleberg ausgemessen.
Bei sämtlichen Messungen überfliegen die Helikopter die Messgebiete in rund 90m Höhe in parallelen Bahnen. Um die Lärmbelastung für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, wird eine Mittagspause zwischen 12:00 und 13:00 Uhr eingehalten. Die Flüge enden um 17:00 Uhr. Bei schlechtem Flugwetter werden die Flüge innerhalb der genannten Daten verschoben oder abgesagt. Eventuelle Änderungen des Programms werden auf www.naz.ch publiziert. Alle Messresultate werden am 30. Juni 2017 ebenfalls auf www.naz.ch veröffentlicht.
Messung der normalen Radioaktivität
Mit der Messung der Radioaktivität aus der Luft, der so genannten Aeroradiometrie, kann die Radioaktivität am Boden schnell und grossräumig gemessen werden. Die NAZ führt jedes Jahr im Sommer eine Woche lang solche Messflüge durch, um einerseits Messdaten zu gewinnen und anderseits die Einsatzbereitschaft des Messteams und der Ausrüstung sicherzustellen. Ein Fokus liegt dabei auf der Sammlung von Referenzmessungen von Schweizer Städten. In früheren Jahren wurden solche Messungen bereits in Zürich, Basel, Genf, Bern und weiteren Städten durchgeführt.
Für Rückfragen: Ereigniskommunikation NAZ
058 466 49 99
[email protected]
Das ENSI wird die Resultate der Messungen über Gösgen und Mühleberg auf seiner Website veröffentlichen.