Keine unerwarteten erhöhten Radioaktivitätsmesswerte über den Kernkraftwerken Gösgen und Mühleberg

Die Radioaktivitäts-Messflüge der Nationalen Alarmzentrale NAZ über den Kernkraftwerken Gösgen und Mühleberg und deren Umgebung haben keine Ablagerung von künstlicher Radioaktivität gezeigt. Die Messungen über dem Siedewasserreaktor von Mühleberg zeigten betrieblich bedingte erhöhte Messwerte. Diese sind jedoch für Mensch und Umwelt ausserhalb des Areals ungefährlich.

Die Erhöhung der Ortsdosisleistung direkt über dem KKW Mühleberg ist zu erwarten, da bei Siedewasserreaktoren wie Mühleberg und Leibstadt Frischdampf mit kurzlebigen Stickstoff aus dem Reaktor in das Maschinenhaus geleitet wird. Die Gammastrahlung des Stickstoffisotops N-16 kann somit unmittelbar über dem Maschinenhaus infolge geringerer Dachabschirmung aus der Luft detektiert werden. Die Dosisleistung im zugänglichen Bereich am Boden liegt unterhalb des gesetzlichen Grenzwerts und die Strahlung stellt für Mensch und Umwelt keine Gefahr dar.

Aus dem Reaktor selber ist aufgrund der dicken Schutzhülle keine Gammastrahlung messbar. Auch ausserhalb des umzäunten Areals konnten keine erhöhten Werte festgestellt werden.

Ortsdosisleistung über dem Kernkraftwerk Mühleberg.

 

Offene Fassmessanlage erkennbar

Zum Zeitpunkt des Überflugs war gemäss Angaben des Kernkraftwerks Mühleberg die Fassmessanlage in Betrieb. Diese misst den radioaktiven Abfall in den Fässern und befindet sich am südlichen Rand des KKM-Geländes. Beim Verschieben der Fässer vom Zwischenlager zur Fassmessanlage und wieder zurück sind die Abschirmungen zum Zugangsschacht des Zwischenlagers geöffnet. Deshalb ist dies bei der Messung von Cäsium-137 aus der Luft erkennbar.

 

Cäsium-Messwerte über dem Kernkraftwerk Mühleberg.

 

Keine Auffälligkeiten über Gösgen

Die Karte der Ortsdosisleistung zeigt in der Nähe des Betriebsareals des Kernkraftwerks Gösgen normale Werte. Die beobachteten Variationen im Messgebiet sind auf Einflüsse der Geologie und Topographie, der Wasserläufe sowie auf die Vegetation zurückzuführen.

 

Ortsdosisleistung über dem Kernkraftwerk Gösgen.

 

Messungen im Zweijahresrhythmus

Die Messung der Radioaktivität über den Gebieten um die KKW aus der Luft – die sogenannte Aeroradiometrie – erfolgt durch die NAZ im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI im Zweijahresrhythmus. Dazu wird ein Superpuma der Schweizer Luftwaffe eingesetzt.