Neu veröffentlicht das ENSI auch die ANPA-EMI-Daten der Werke

Neben den monatlich bereits veröffentlichten bilanzierten Fortluftemissionen wird das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI neu auch die so genannten ANPA-EMI-Daten regelmässig auf seiner Website publizieren. Letztere haben für den Normalbetrieb der Kernanlagen eine untergeordnete Bedeutung. Sie sind hingegen bei Störfällen für das Ergreifen von Massnahmen für den Schutz der Bevölkerung zentral.

Die Kernkraftwerkbetreiber messen kontinuierlich ihre Fortluftemissionen (Edelgas, Iod und Aerosole). Alle zehn Minuten werden die Abgaben radioaktiver Stoffe in der Fortluft zusammen mit anderen Anlageparametern (ANPA) auf einen Server des ENSI übermittelt. Diese kontinuierlichen Messungen der Abgaben aus dem Kamin dienen dem schnellen Erkennen von Abweichungen im Normalbetrieb beziehungsweise der Beurteilung von erhöhten Emissionen aus den Kernanalagen während Betriebsstörungen in den Kernanlagen.

Die ANPA-EMI-Daten sind dann relevant, wenn es zu einem Störfall in einer Kernanlage kommt. Sie dienen dem ENSI zur Erfüllung der Aufgaben gemäss der ABCN-Einsatzverordnung und bilden die Grundlage für das Ergreifen von Massnahmen für den Schutz der Bevölkerung in einem Störfall.

Im Normalbetrieb von untergeordneter Bedeutung

Im Normalbetrieb sind die ANPA-EMI-Daten für das ENSI zur Erfüllung der Aufsichtstätigkeit von untergeordneter Bedeutung. Der kontinuierliche Datenstrom ans ENSI dient in erster Linie der Funktionskontrolle der Datenübermittlung. Für die Interpretation der radioaktiven Emissionen allein aus den ANPA-EMI-Daten wären weiterführende Informationen über das Betriebsgeschehen nötig. Die im Normalbetrieb vorliegenden ANPA-EMI-Daten sind nur zusammen mit den bilanzierenden Emissionsmessungen interpretierbar.

Bilanzierte Emissionsdaten schon seit über vier Jahren online

Bereits seit Anfang 2014 veröffentlicht das ENSI die bilanzierten Emissionsdaten der Kernanlagen. Mit diesen Daten wird der Nachweis erbracht, dass die in der Betriebsbewilligung der jeweiligen Anlagen festgelegten Abgabelimiten eingehalten werden. Mit Labormessungen an den Sammelproben aus der Fortluft kann das ENSI die Auswirkungen auf die Umgebung beurteilen. Im Rahmen der Aufsichtstätigkeit überprüft das ENSI die korrekte Ermittlung dieser Daten mit regelmässigen, stichprobenweisen Vergleichsmessungen des akkreditierten ENSI-Prüflabors.

Daten des MADUK-Messnetzes öffentlich zugänglich

Weiter verfügt das ENSI über ein Netz von Messstationen rund um die Kernkraftwerke, um die Dosisleistung zu erfassen. Die Daten des MADUK-Systems (Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke) sind seit vielen Jahren laufend auf der ENSI-Website abrufbar.

In seinem Strahlenschutzbericht und im Bericht „Umweltradioaktivität und Strahlendosen in der Schweiz“ des BAG informiert das ENSI jährlich detailliert über den Strahlenschutz in seinem Bereich und über die Umweltradioaktivität bei den Kernanlagen.