ENSI analysiert den Ablauf der Ereignisse aus Sicht der beteiligten Menschen im Kernkraftwerk Fukushima

Die aussergewöhnlich schwierigen Bedingungen in den Reaktorblöcken in Fukushima stellten an das Personal besonders hohe Anforderungen. Dies zeigt der nun veröffentlichte Bericht des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI. Darin wird der Ablauf der Ereignisse rund um das Reaktorunglück aus der Perspektive des KKW-Personals vor Ort geschildert.

„Der Ablauf der Ereignisse in Fukushima ist sehr komplex“, erklärt Ralph Schulz, Leiter des Fachbereichs Sicherheitsanalysen beim ENSI. „Auch nach bald acht Jahren können wir noch viel daraus lernen, wenn wir die menschlichen und organisatorischen Faktoren analysieren.“ Der Umgang mit nuklearer Sicherheit innerhalb einer Organisation und die psychologischen Phänomene von Werksmitarbeitern, die im Notfall extremem Stress ausgesetzt sind, werden von ENSI-Fachleuten sowohl für Schweizer Kernkraftwerke als auch auf internationaler Ebene untersucht.

Der Bericht „Fukushima Daiichi: Menschliche und organisatorische Faktoren Teil 2: Der Ablauf der Ereignisse aus Sicht der beteiligten Menschen vor Ort“ nimmt die Perspektive derer ein, die am 11. März 2011 und in den Tagen danach im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi gearbeitet haben.

Primäres Ziel des vorliegenden Berichts ist es, einen Eindruck und Überblick über die Umstände und Schwierigkeiten, mit welchen die beteiligten Mitarbeitenden am Standort Fukushima Daiichi zu kämpfen hatten, sowie die Komplexität des Unfalls und der daraus resultierenden Anforderungen an die einzelnen Personen und Teams sowie an die Gesamtorganisation zu verschaffen. Der Bericht schildert die Ereignisse in den Blöcken 1 bis 4 chronologisch sowohl in erzählender als auch in tabellarischer Form.

Er knüpft an den ersten Teil aus dem Jahr 2015 an. Dieser rief die Ereignisse während des Unfalls in Fukushima noch einmal in Erinnerung und zeigte auf, welche Organisationen sich an deren Bewältigung beteiligt hatten. Der dritte, noch zu veröffentlichende Teil wird schliesslich weitere Schlussfolgerungen für die Aufsicht im Bereich der menschlichen und organisatorischen Faktoren in der Schweiz beinhalten.