Artikelserie Barrieren 1/6: Barrieren schützen Mensch und Umwelt vor radioaktiven Stoffen

Das Barrierenprinzip hat zum Ziel, Strahlenquellen in Kernanlagen mehrfach einzuschliessen. Wie bei den Schichten einer Zwiebel sorgen voneinander unabhängige Barrieren dafür, dass die Gefahr von Strahlenquellen für Mensch und Umwelt minimiert wird.

Das Barrierenprinzip bei den schweizerischen Kernkraftwerken besteht aus einer Abfolge von drei physikalischen Barrieren zum Einschluss der im Nuklearbrennstoff vorhandenen radioaktiven Stoffe.

 

Aneinanderreihung von drei Barrieren

  • Barriere 1: Brennelemente
  • Barriere 2: Primärkreis
  • Barriere 3: Containment

Eine erste Barriere bilden die Brennelemente. Als zweite Barriere wird der Primärkreis bezeichnet. Dieser wiederum wird vom Containment als dritte Barriere umschlossen. Mehr Informationen zu den Barrieren erhalten Sie in den weiteren Artikeln dieser Artikelserie.

Sicherheit und Sicherung

Diese Barrieren sind gestaffelt und voneinander unabhängig. Selbst wenn im Störfall eine Barriere teilweise oder sogar ganz ausfällt, sorgen die übrigen Barrieren weiterhin dafür, dass keine radioaktiven Stoffe in die Umwelt gelangen.

Sicherheitsvorsorge der Schweizer Kernkraftwerke

Das Barrierenkonzept ist kein vollständiges Sicherheitskonzept. Vielmehr stellt es einen Teil der Sicherheitsvorsorge dar. Die Sicherheitsvorsorge der Schweizer Kernkraftwerke lässt sich aus zwei Perspektiven betrachten: Die eine Perspektive ist das Konzept der gestaffelten Sicherheitsvorsorge, die andere ist das Konzept der Schutzziele.

Schutzziele

Um Mensch und Umwelt vor von Kernanlagen und Kernmaterialien ausgehender ionisierender Strahlung zu schützen, sind die folgenden drei Schutzziele einzuhalten:

Kontrolle der Reaktivität

Kühlung der Brennelemente

Einschluss radioaktiver Stoffe

Die Einhaltung der Schutzziele 1 bis 3 dient letztlich dem folgenden übergeordneten Schutzziel:

Begrenzung der Strahlenexposition

Alle Aspekte der Sicherheitsvorsorge lassen sich beiden Betrachtungsweisen zuordnen. Auch das Barrierenkonzept ist Bestandteil beider Perspektiven.

 

Dies ist der erste von sechs Artikeln zum Thema Barrieren zum Einschluss radioaktiver Stoffe. In den nächsten fünf Artikeln werden die Barrieren genauer beschrieben.