ENSI gibt die Bekämpfung von Legionellen im Kernkraftwerk Gösgen frei

Per 27. November 2018 hat das ENSI dem Kernkraftwerk Gösgen KKG die unbefristete Freigabe für die Desinfektion des Hauptkühlwassers erteilt. Die eingesetzten Mittel dürfen die Umwelt nicht schädigen. Deshalb ist die Freigabe an mehrere Auflagen im Hinblick auf den Schutz der Gewässer gebunden.

Die Vorgaben der Gewässerschutzverordnung für die Abgabe von Kühlwasser an die Aare müssen stets eingehalten werden und es dürfen nur Mittel verwendet werden, die nach der Biozidprodukteverordnung zugelassen sind. Zudem muss das KKG bereits geringfügige Abweichungen von der freigegebenen Behandlung dem ENSI, dem Bundesamt für Gesundheit BAG und dem Bundesamt für Umwelt BAFU melden.

Wie dies bereits beim Kernkraftwerk Leibstadt der Fall ist, muss auch das KKG monatlich als auch jährlich einen Bericht zu den Biozideinsätzen und allen durchgeführten Messungen verfassen. Dieser Bericht wird vom ENSI, BAG und BAFU geprüft.

Mikroorganismen werden seit der Inbetriebnahme bekämpft

Das KKG bekämpft die Mikroorganismen im Hauptkühlwasser mit Wasserstoffperoxid, Javelwasser und setzt bei Bedarf Antischaummittel ein. Als Desinfektionsmittel gegen Legionellen wirkt in erster Linie das Wasserstoffperoxid. Javelwasser dient nicht direkt zur Desinfektion, sondern indirekt durch seine Wirkung unter anderem auf die Algenbildung im Kühlturm.

Das KKG bekämpft bereits seit der Inbetriebnahme die Mikroorganismen im Hauptkühlwasser. Es stützte sich dabei bisher auf eine kantonale Freigabe. Mit der Änderung der Kernenergiegesetzgebung wurde eine Freigabe auf Stufe Bund notwendig.

Legionellen sind Bakterien, die die Legionärskrankheit hervorrufen können. Es handelt sich dabei um eine Lungenentzündung, die lebensgefährlich sein kann.