Russische Delegation informiert sich über die Standortsuche für geologische Tiefenlager
Eine Delegation der nuklearen Aufsichtsbehörde Russlands und der russischen technischen Fachbehörde haben sich Mitte Januar ein Bild gemacht von der Standortsuche für geologische Tiefenlager in der Schweiz. Neben der Standortsuche ist in Russland in einem nächsten Schritt der Bau eines unterirdischen Forschungslabors im Gebiet Krasnojarsk geplant.
Die russische Regierung hat die Strategie für die Errichtung einer Anlage zur Entsorgung radioaktiver Abfälle verabschiedet. In einem nächsten Schritt soll im Gesteinsmassiv Nischne-Kansk im Gebiet Krasnojarsk, zirka 4100 km östlich von Moskau, ein geologisches Forschungslabor eingerichtet werden. Wie die Schweiz steht Russland vor der Herausforderung, einen geeigneten Standort für geologische Tiefenlager zur Entsorgung radioaktiver Abfälle zu eruieren. Vor diesem Hintergrund haben sich eine Delegation der Rostechnadzor, der nuklearen Aufsichtsbehörde Russlands, und der SEC NRS, der russischen technischen Fachbehörde, über die Sicherheitsaspekte beim Sachplan geologische Tiefenlager der Schweiz informiert.
Die russischen Experten haben sich insbesondere für die Rolle des ENSI im Rahmen der Standortsuche, für den Auftrag der Nagra zur Umsetzung der Entsorgung radioaktiver Abfälle sowie für ihre Rolle bei der Standortsuche und in der Forschung interessiert. Weitere Schwerpunktthemen waren das Konzept der Sicherheitsbewertung, das Barrierenprinzip sowie die Forschungsstrategie und Forschungsprojekte des ENSI. Abgerundet wurde der Besuch der Delegation mit einem Rundgang im Felslabor Mont Terri in St. Ursanne, der den Interessierten einen konkreten Einblick in die verschiedenen Forschungsprojekte geboten hat.