ENSI erneuert Vereinbarung mit Italien

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI und die italienische Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz ISIN haben diese Woche im Rahmen der Commissione Italo-Svizzera CIS ihre Vereinbarung zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit unterzeichnet. Sie ersetzt das Abkommen aus dem Jahre 2011 zwischen dem ENSI und dem Institut für Umweltschutz und -Forschung ISPRA.

„Wir schätzen den wertvollen Dialog mit dem ISIN in den Bereichen der Entsorgung von radioaktiven Abfällen und in der Stilllegung von Kernkraftanlagen aufgrund der langjährigen Erfahrung der italienischen Behörden“, sagt ENSI-Direktor Hans Wanner. Beide Institutionen sind überzeugt, dass ein regelmässiger Austausch von wichtigen Informationen und Erfahrungen über die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz in bedeutendem Masse zur Sicherheit der Bevölkerung in Italien und der Schweiz beitragen kann.

Die diese Woche unterzeichnete Vereinbarung mit dem Ispettorato nazionale per la sicurezza nucleare e la radioprotezione ISIN ersetzt die im Juni 2011 verabschiedete Vereinbarung zwischen dem ENSI und dem Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale ISPRA. Der Grund für den Wechsel auf italienischer Seite: Die nuklearbezogenen Aufgaben des ISPRA, des italienischen Instituts für Umweltschutz und -Forschung, wurden an das Inspektorat für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz ISIN übergeben.

Stilllegung und Entsorgung ein Thema

Das ENSI und das ISIN haben sich an der Sitzung im italienischen Arona über die nukleare Sicherheit im Allgemeinen und anstehende Herausforderungen, insbesondere über die Stilllegung und Entsorgung informiert. Mit der Stilllegung des KKW Mühleberg startet in der Schweiz ein wichtiges Projekt für den Erfahrungsaustausch. Die Schweiz hat ausserdem über das weitere Vorgehen innerhalb des Sachplans Geologische Tiefenlager informiert. Weiter wurde die Notfallplanung über Landesgrenzen hinaus besprochen.

Anlässlich der diesjährigen CIS wurde ausserdem die gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission im lombardischen Ispra besucht. Die Forschungsstelle ist nach Brüssel und Luxemburg der drittgrösste Standort der Europäischen Kommission und gilt heute als einer der führenden Forschungsstandorte Europas. In den zahlreichen Labors in Ispra wird sowohl nicht-nukleare Forschung (Nachhaltige Ressourcen, Energieeffizienz, Klimawandel etc.) als auch nukleare Forschung (nukleare Sicherheit, Nichtverbreitung und nukleare Sicherung) betrieben.

ENSI leitet Schweizer Delegation

Die Schweizer Delegation wurde vom ENSI geleitet. Teil davon waren auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz mit der Nationalen Alarmzentrale NAZ und das Bundesamt für Energie. Die nächste Sitzung der CIS findet im Jahr 2020 in der Schweiz statt.

Die CIS findet jährlich statt. Ähnliche Kontakte pflegt die Schweiz bereits seit Jahren mit den zuständigen Behörden von Frankreich, Deutschland und Österreich.