Sirenentest 2020: «Allgemeiner Alarm» auch bei einem schweren KKW-Störfall
Am Mittwoch, 5. Februar 2020, werden in der gesamten Schweiz die Sirenen getestet. Der «Allgemeine Alarm» wäre auch bei einem schweren Störfall in einem Schweizer Kernkraftwerk zu hören.
Schweizweit wird am 5. Februar 2020 um 13.30 Uhr das Zeichen «Allgemeiner Alarm» ausgelöst. Der Sirenentest findet jährlich am ersten Mittwoch im Februar statt. Der auf- und absteigende Heulton wird eine Minute lang zu hören sein. Gegebenenfalls wird der Sirenentest bis 14 Uhr weitergeführt. Zusätzlich setzen die Kantone eine Test-Alarmmeldung über die Alertswiss-Kanäle (nationale Alarm-App, Website, Twitter und Facebook) ab.
In gefährdeten Gebieten unterhalb von Stauanlagen wird ab 14.15 Uhr bis spätestens 15 Uhr der Wasseralarm ausgelöst: zwölf Dauertöne von je 20 Sekunden in Zehn-Sekunden-Abständen.
Die Rolle des ENSI im Notfall
Bei einem Störfall in einem Schweizer Kernkraftwerk (KKW) sorgt das ENSI für eine rasche Orientierung der zuständigen Behörden und Fachstellen. Die Fachspezialisten erstellen Prognosen die Entwicklung der Störfalles in der Anlage, die mögliche Ausbreitung von radioaktiven Stoffen in der Umgebung und deren Konsequenzen betreffend.
In einem Ernstfall, bei dem die Gefahr besteht, dass Radioaktivität an die Umgebung abgegeben wird, berät die Notfallorganisation des ENSI das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und den Bundesstab Bevölkerungsschutz bei der Anordnung von Schutzmassnahmen für die Bevölkerung. Um jedes KKW sind zwei Notfallschutzzonen bestimmt. Die Zone 1 umfasst das Gebiet um ein KKW im Radius von drei bis fünf Kilometern, Zone 2 ein Gebiet mit einem Radius von ca. 20 Kilometern. Die Alarmierung kann gezielt in denjenigen Gebieten, in denen Schutzmassnahmen erforderlich sind, erfolgen.
Die Verantwortlichkeiten zwischen Bund, Kantonen, Regionen, Gemeinden und den Betreibern der Kernanlagen sind in der eidgenössischen Notfallschutzverordnung geregelt.
Verhaltensempfehlung bei einem echten Sirenenalarm
Der «Allgemeine Alarm» wird ausgelöst, wenn eine Gefährdung für die Bevölkerung möglich ist, etwa bei einem schweren Störfall in einem Kernkraftwerk. Beim echten Sirenenalarm ist die Bevölkerung angehalten:
- Radio zu hören oder sich über die Alertswiss-Kanäle zu informieren,
- die Anweisungen der Behörden zu befolgen und
- die Nachbarn zu informieren.