Commissione Italo-Svizzera: Notfallschutz und Entsorgung radioaktiver Abfälle im Fokus

Vertreter des ENSI und der italienischen Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz ISIN haben ihr jährliches Treffen per Videokonferenz abgehalten. Themen waren unter anderem der Strahlen- und Notfallschutz sowie die Entsorgung radioaktiver Abfälle.

«Wir pflegen auch in den von COVID-19 geprägten Zeiten den Austausch über die nukleare Sicherheit mit unseren internationalen Partnern», erklärt Georg Schwarz, stellvertretender Direktor des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI. Das 8. Treffen der Commissione Italo-Svizzera CIS zwischen dem ENSI und der italienischen Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz ISIN hat am 20. Oktober per Videokonferenz stattgefunden.

Maurizio Pernice, ISIN-Direktor, schätzt den Dialog mit der Schweiz: «Der Austausch mit der Schweiz ist für Italien wichtig, weil in der Schweiz die Planung und die Forschung bezüglich Entsorgung von radioaktiven Abfällen weit fortgeschritten sind. Auch ist die Zusammenarbeit im Bereich des Notfallschutzes für uns als Nachbarland von zentraler Bedeutung.»

Commissione Italo-Svizzera CIS

Das ENSI und die italienische Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit und Strahlenschutz ISIN haben im Juli 2019 im Rahmen der Commissione Italo-Svizzera CIS ihre Vereinbarung zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit unterzeichnet. Die Vereinbarung ersetzt das Abkommen aus dem Jahr 2011 zwischen dem ENSI und dem italienischen Institut für Umweltschutz und Forschung ISPRA. Die nuklearbezogenen Aufgaben des ISPRA wurden an die ISIN übergeben.

Schwerpunkte der Jahre 2019 und 2020

Das ENSI und das ISIN haben sich an einer Videokonferenz über die Schwerpunkte der Arbeit der jeweiligen Behörden seit der letzten Sitzung im Allgemeinen und insbesondere über die Aufsicht und Inspektionen im Rahmen der Herstellung von Behältern für radioaktive Abfälle sowie über den Strahlen- und Notfallschutz unterhalten. Im Rahmen des Notfallschutzes hoben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Lernzyklus aus Notfallübungen mit u.a. der Verbesserung von Prozessen und der Nutzung von digitalen Lösungen hervor.

Gegenstand des Austauschs waren zudem die Etappe 3 des Sachplanverfahrens geologische Tiefenlager, die Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg sowie der Langzeitbetrieb der Kernkraftwerke Beznau und Gösgen.

BABS und BFE Teil der Schweizer Delegation

Teil der Schweizer Delegation war neben dem ENSI auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS, vertreten durch die Nationale Alarmzentrale NAZ, sowie das Bundesamt für Energie BFE. Das BABS präsentierte die aktuellsten Entwicklungen im Notfallschutz in der Schweiz und das BFE gab Auskunft zur Umsetzung der Energiestrategie 2050.

Die nächste Sitzung der Commissione Italo-Svizzera wird 2021 in der Schweiz stattfinden.