KKW Gösgen: Startversagen eines Notstromdiesels bei einer Funktionsprüfung

Betroffenes Werk / Titel

KKW Gösgen: Startversagen eines Notstromdiesels bei einer Funktionsprüfung

Datum / Zeit

22. Juni 2020 / 16:30 Uhr

Sachverhalt

Bei einer Funktionsprüfung am 22. Juni 2020 kam es zu einem Startversagen eines Notstromdiesels. Grund dafür war eine Fehlstellung der Verteilerscheibe im Anlassluftverteiler, die im Rahmen der Strangrevision im November 2019 ausgebaut, inspiziert und wieder eingebaut worden war. Der Notstromdiesel war am 16. November 2019 erfolgreich per Hand und anschliessend im Rahmen der Funktionsprüfung ebenfalls gestartet worden. Im vorliegenden Fall konnte der Notstromdiesel insgesamt elf Mal problemlos gestartet werden, bevor beim zwölften Mal die Fehlstellung der Verteilerscheibe im Anlassluftverteiler zu einem Startversagen führte. Nach Korrektur der Einstellung innerhalb der zulässigen Frist verlief der Start erfolgreich.

Einstufung (nach Richtlinie ENSI-B03)

INES: 0

Massnahmen des Betreibers

Zur Verhinderung erneuter Falscheinstellungen der Verteilerscheibe hat das KKG spezielle Montagehilfen entwickelt und das Vieraugenprinzip bei der Einstellung in die Arbeitsvorschrift aufgenommen.

Massnahmen des ENSI

Das ENSI bewertet die vom KKG getroffenen Massnahmen als zielführend. 

Beurteilung durch das ENSI

Das Vorkommnis hatte eine geringe Bedeutung für die nukleare Sicherheit.

Kriterien für die Aufschaltung auf der ENSI-Website

  • Vorkommnis, das mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 1 zu 100 Millionen zu einem Kernschaden führt

Das ENSI informiert die Öffentlichkeit in seinem jährlichen Aufsichtsbericht über sämtliche meldepflichtige Vorkommnisse im Bereich der nuklearen Sicherheit. Über Vorkommnisse, die eines der folgenden Kriterien erfüllen, informiert das ENSI auf der Website laufend:

  • INES-Stufe 1 oder höher,
  • Auslösung von Sicherheitssystemen,
  • Vorkommnis, das mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 1 zu 100 Millionen zu einem Kernschaden führt,
  • Inkorporation radioaktiver Stoffe mit einer Folgedosis von mehr als 1 mSv.