Commission franco-suisse (CFS) 2024 : Langzeitbetrieb, Entsorgung und gegenseitige Inspektionen im Fokus
Am 15. und 16. Mai 2024 traf sich die Commission franco-suisse (CFS) zum 33. Mal. Die schweizerische und die französische Delegation tauschte sich an der zweitägigen Sitzung im Felslabor Mont Terri zur nuklearen Aufsicht und zum Strahlenschutz aus.
Die Commission franco-suisse (CFS) kam Mitte Mai 2024 für zwei Tage im Felslabor Mont Terri im Kanton Jura zusammen. Die Delegationen aus Frankreich und der Schweiz informierten sich gegenseitig über aktuelle Themen der nuklearen Aufsicht in ihren Ländern, insbesondere zu den Spannungsrisskorrosions-Fällen in französischen Kernkraftwerken und zum Langzeitbetrieb der Kernkraftwerke.
Die Schweizer Delegation bestand aus Vertreterinnen und Vertretern des ENSI mit Marc Kenzelmann als Delegationsleiter, des Bundesamtes für Gesundheit BAG und der Nationalen Alarmzentralen (NAZ, BABS). Auf französischer Seite war die Aufsichtsbehörde ASN, die Autorité de sûreté nucléaire, an der Sitzung vertreten.
«Austausch mit der ASN ist für das ENSI wichtig»
Die Delegationen erläuterten die Entwicklungen im Strahlenschutz in den Kernanlagen und informierten sich über die Diagnostik und die Sanierung bei Belastungen von Gebäuden mit dem radioaktiven Erdgas Radon. Ebenfalls Thema bei der Sitzung: Neuigkeiten in den jeweiligen Organisationen, das Vorgehen bei bedeutenden Projekten sowie das Programm der gegenseitigen Inspektionen («inspections croisées»). Bei diesen jährlichen Inspektionenbeobachtet die eine Aufsichtsbehörde die Inspektionsarbeit der anderen.
«Das Treffen und der Austausch mit der ASN ist für das ENSI wichtig, da der Erfahrungsrückfluss in den Bereichen Strahlenschutz, Entsorgung, Notfallschutz und Reaktorsicherheit sowie die gemeinsamen Inspektionen für beide Seiten wertvoll sind», sagt Marc Kenzelmann, Direktor des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI.
Am Nachmittag des ersten Tages wurden Fragen zur Lagerung von radioaktiven Abfällen und zur Stilllegung von Kernkraftwerken behandelt. Die schweizerische Gesamtnotfallübung 2024 war im Bereich Notfallschutz auch Thema.
Am zweiten Tag des Treffens widmete sich die Kommission dem Thema Entsorgung: Sie besichtigte das Felslabor Mont Terri, eines der führenden Zentren für die Erforschung des Opalinustons. Der Opalinuston ist eine geologische Schicht, in der die radioaktiven Abfälle der Schweiz mehrere hundert Meter unter der Erde entsorgt werden sollen.
Das nächste Treffen der Commission franco-suisse wird 2025 voraussichtlich in Frankreich stattfinden. Die bilaterale Kooperation mit Frankreich ist Teil des internationalen Informations- und Erfahrungsaustauschs des ENSI und folgt der Strategie Internationales, die 2024 aktualisiert wurde.