KKW Beznau 2: Sicherheitsnachweis für RDB-Integrität

Auf Grund der Anzeigen im Grundmaterial der Reaktordruckbehälter der Anlagen Doel 3 und Tihange 2 forderte das ENSI zusätzliche Ultraschallprüfungen. Im Block 1 des KKB wurden diese in der Revisionsabstellung 2015 durchgeführt. Dabei wurden Anzeigen festgestellt, welche eine genauere Betrachtung erfordern. Die Charakterisierung der Anzeigen ist noch nicht abgeschlossen. Der entsprechende Sicherheitsnachweis für den Block 1 ist momentan in Arbeit. Als Folge der Befunde von Block 1 stellt sich die Frage, ob der Block 2 noch bis zur Revisionsabstellung weiterbetrieben werden darf, welche Mitte August 2015 regulär beginnen soll, oder ob er aus sicherheitstechnischen Gründen früher abgeschaltet werden muss. In dieser Revisionsabstellung von Block 2 wird der Reaktordruckbehälter ebenfalls umfassend geprüft werden.

Mit diesem Bericht wird untersucht, ob vom weiteren Betrieb von Block 2 bis Mitte August 2015 eine unmittelbare Gefährdung ausgeht, welche gemäss KEG Art. 72 Abs. 3 ein vorzeitiges Abstellen erfordern würde. Zusätzlich wird überprüft, ob gemäss der Verordnung des UVEK über die Methodik und die Randbedingungen zur Überprüfung der Kriterien für die vorläufige Ausserbetriebnahme von Kernkraftwerken /1/ ein vorzeitiges Abstellen von Block 2 des KKB erforderlich ist.

Bei allen Betrachtungen dieses Berichts wird davon ausgegangen, dass der Block 2 allfällige Befunde ähnlich oder sogar noch schwerwiegender als diejenigen von Block 1 des KKB aufweisen könnte. Die im Block 1 festgestellten Unregelmässigkeiten sind in der Anzahl, Grösse und Ausbreitung deutlich geringer einzustufen als die im Jahr 2012 in den belgischen Anlagen Doel 3 und Tihange 2 festgestellten. Diese beiden belgischen Anlagen wurden von einem anderen Reaktorlieferanten als Beznau gebaut. Ihre Reaktordruckbehälter wurden in einer anderen Fabrikationsstätte und mindestens zehn Jahre später hergestellt als die der beiden Blöcke des KKB.

Die im Block 1 des KKB festgestellten Anzeigen sind noch nicht vollständig charakterisiert.

Alle denkbaren Arten von Indikationen würden sich in Seigerungszonen befinden, die in Schmiedestücken dieser Grösse herstellungsbedingt vorhanden sind. Seigerungszonen sind sicherheitstechnisch relevant. Daher wird in diesem Bericht von Seigerungen ausgegangen.

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