Beurteilung des HAA-Standortgebiets Jura Ost

Das Gebiet Jura Ost wurde von der Nagra als Standortgebiet zur Lagerung hochaktiver Abfälle (HAA) vorgeschlagen. Das ENSI hat diesen Vorschlag überprüft. Es beurteilt das Standortgebiet als geeignet und empfiehlt, es in Etappe 2 weiter zu betrachten.

Spezielle Anforderungen für HAA: HAA geben zu Beginn viel Wärme ab, sie strahlen viel stärker und sind deshalb viel giftiger als SMA. Deshalb beträgt der Betrachtungszeitraum 1 Million Jahre und die Anforderungen an den Standort sind strenger. Die HAA-Lagerfläche ist grösser, weil es aufgrund der Wärmeentwicklung grösserer Abstände zwischen den Lagerstollen braucht.

Neben den auch für SMA geltenden Bewertungen sind die Langzeitstabilität und die Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen über eine Million Jahre besonders wichtig. Sie hängen z.B. davon ab, ob die lokale Gesteinszergliederung durch den Druck der Alpen beendet ist. Etliche geologische Gründe sprechen dafür. Die verfestigten, ca. 2.0 bis 2.5 Millionen Jahre alten Aare-Schotter auf den Höhen der Hügel in der Umgebung (z.B. Bruggerberg, Homrig) zeigen, dass sich die Aare seither ca. 300 Meter ins Gelände eingeschnitten hat. Die Hochflächen des Bözbergs und des Geissbergs sind noch älter als die hochgelegenen Schotter. Sie zeigen, dass die Erosion auf den Hochflächen minimal ist. Ein über 600 Meter tiefes geologisches Tiefenlager würde in einer Million Jahren nicht in die Nähe der Erdoberfläche gelangen. Von glazialer Tiefenerosion ist das Aare-Tal nördlich von Brugg kaum betroffen.

SMA-Standortgebiet Jura Ost

Die Tabelle zeigt die Bewertung des ENSI anhand der 13 Kriterien zu Sicherheit und bautechnischer Machbarkeit im Überblick.