Beurteilung des SMA-Standortgebiets Zürich Nordost

Das Gebiet Zürich Nordost wurde von der Nagra als Standortgebiet zur Lagerung schwach- und mittelaktiver Abfälle (SMA) vorgeschlagen. Das ENSI hat diesen Vorschlag überprüft, beurteilt das Standortgebiet als geeignet und empfiehlt, es in Etappe 2 weiter zu betrachten.

Im Gebiet Zürich Nordost liegen mit dem Opalinuston und der Tongesteinsabfolge „Brauner Dogger“ zwei mögliche Wirtgesteine vor, was eine flexible und optimierte Standortwahl ermöglicht. Das ENSI bewertet die Eigenschaften der Wirtgesteine Opalinuston und „Brauner Dogger“ als sehr günstig, weil beide selbstabdichtend und praktisch wasserundurchlässig sind. Im Vergleich zum Opalinuston ist der „Braune Dogger“ heterogener ausgebildet und weniger gut untersucht. Da in Zürich Nordost mehr als der benötigte Platzbedarf zur Verfügung steht, ist eine optimale Anordnung der Lagerkavernen möglich und es kann allenfalls einzelnen geologisch-tektonischen Strukturen im Untergrund ausgewichen werden. Die Langzeitstabilität über 100’000 Jahre wird vom ENSI aufgrund der weitgehend ungestörten Lagerung und der geringen Erosion für beide Wirtgesteine und das Standortgebiet als günstig beurteilt. Aus den gleichen Gründen kann von einer hohen Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen ausgegangen werden. Im Vergleich zu anderen Wirtgesteinen, wie z.B. dem Kristallin, ist jedoch das Verhalten der Wirtgesteine Opalinuston und „Brauner Dogger“ in Bezug auf den Aufbau von erhöhten Gasdrücken durch Metallkorrosion sowie die Auflockerungszone im Nahbereich der Untertagebauten (die so genannten lagerbedingten Einflüsse) nur als bedingt günstig zu bezeichnen. Die bautechnische Eignung ist aufgrund der ruhigen Lagerung der Schichten im Tafeljura günstig. Festigkeit und Verformungseigenschaften der Wirtgesteine sind dadurch besser als in den Standortgebieten der Vorfaltenzone (Nördlich Lägern,Jura Ost ) oder am Jura-Südfuss. Zudem sind die untertägige Erschliessung und die Wasserhaltung relativ einfach.

Die Tabelle zeigt die Bewertung des ENSI anhand der 13 Kriterien zu Sicherheit und bautechnischer Machbarkeit im Überblick.