ENSI-Forum: Referat von ENSI-Direktor Hans Wanner
Am ENSI-Forum vom 4. September 2012 in Brugg hat Hans Wanner, Direktor des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI, über die Massnahmen nach Fukushima referiert.
Am ENSI-Forum vom 4. September 2012 in Brugg hat Hans Wanner, Direktor des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI, über die Massnahmen nach Fukushima referiert.
Für den Verschluss eines Tiefenlagers werden die Zugangsbauwerke verfüllt und versiegelt. Bei schwach- und mittelaktivem Abfall werden die Lagerkavernen mit Zementmörtel verfüllt. Ansonsten wird Bentonit verwendet. Die Dichtheit der Versiegelungen hat einen Einfluss auf die Langzeitsicherheit eines Tiefenlagers.
Beim Schutz von Kernkraftwerken geht es in erster Linie darum, die radiologischen Auswirkungen für Mensch und Umwelt auch im Notfall tief zu halten. Entsprechend hat der Gesetzgeber Grenzwerte für die Freisetzung von Radioaktivität festgelegt. Die Betreiber müssen bei ihren Sicherheitsnachweisen belegen, dass sie diese einhalten.
Bis Ende 2012 werden voraussichtlich neue Daten zur Berechnung der Gefährdung der Schweizer Kernkraftwerke durch Erdbeben vorliegen. Für die Nachweise zur Beherrschung des 10‘000-jährlichen Erdbebens galten Zwischenresultate der laufenden PEGASOS-Refinement-Studie.
Derzeit läuft in der Schweiz das PEGASOS Refinement Project, um die Erdbebengefährdung der Schweizer Kernkraftwerke noch genauer zu bestimmen. Vorgegangen wird gemäss dem SSHAC Level 4, welches die höchste und damit anspruchsvollste Stufe eines international anerkannten Vorgehens ist.
Zurzeit läuft die Standortsuche für geologische Tiefenlager. Diese müssen die Anforderungen für eine langfristige sichere Entsorgung erfüllen. Seit den Anfängen der Kernenergienutzung wurden viele Wege zur Entsorgung von radioaktiven Abfällen diskutiert.
Der Mensch ist täglich ionisierender Strahlung als Folge von natürlicher und künstlicher Radioaktivität ausgesetzt. Dies kann zu Auswirkungen auf die Gesundheit führen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI überwacht deshalb die Radioaktivitätsabgaben.
Im Bereich der Sicherung kommt die internationale Konvention über den physischen Schutz von Kernmaterial zum Tragen. Das ENSI hat den Vorsitz in der European Nuclear Security Regulator Association und setzt sich für eine länderübergreifende Zusammenarbeit ein.
Der Inhaber einer Betriebsbewilligung für ein Kernkraftwerk muss alle zehn Jahre eine umfassende Sicherheitsüberprüfung – eine sogenannte Periodische Sicherheitsüberprüfung PSÜ – durchführen. Ziel ist die ganzheitliche sicherheitstechnische Beurteilung des Kernkraftwerks durch den Betreiber. Zu jeder PSÜ verfasst das ENSI eine ausführliche Stellungnahme.