a)

Im Rahmen der Etappe 2 des Sachplanverfahrens ist die Nagra aufgefordert, basierend auf der Partizipation mit den Regionen Standortareale für die Oberflächenanlage (OFA) zu bezeichnen und die dazugehörenden Lagerprojekte zu konkretisieren. Bei der Oberflächenanlage befindet sich auch der Hauptzugang zum Tiefenlager. Von dort wird i.d.R. auch ein wesentlicher Teil des Tiefenlagers gebaut, d.h. es fallen u.a. signifikante Mengen an Ausbruchmaterial an. Die bezeichneten Standortareale und die konkretisierten Lagerprojekte werden in sogenannten Planungsstudien (Nagra 2013 a – f und 2014 a – i) dokumentiert. In diesen Planungsstudien werden u.a. folgende Informationen zur Logistik von Aushubmaterial während der Bauphase gegeben:

• zur Gesamtmenge des Ausbruchmaterials (inkl. Aushubmaterial für die den Bau der Oberflächenanlagen), 
• zur ungefähren Verteilung der Gesteine (vgl. Wiederverwertung), 
• zum Materialfluss (in Abhängigkeit der Baumethode und Vortriebsgeschwindigkeiten), 
• zu den lokalen Möglichkeiten der Verwertung und Deponierung sowie 
• zu den möglichen lokalen Transportrouten, Transportarten (z.B. per Bahn) und den Transportfrequenzen.

Im Rahmen der zukünftigen Projektentwicklung und der UVP werden diese Informationen weiter konkretisiert und optimiert. Erst auf Stufe «Bauprojekt» werden – in Anlehnung an vergleichbare Projekte in der Schweiz – präzisere und konkretere Informationen zur Baulogistik vorliegen.

b)

Die Erfahrungen im Untertagebau – dazu gehört der Verkehrstunnelbau, Wasserkraftanlagen, Schachtbau und Bergbau – bilden eine wichtige Grundlage in dieser Frühphase des Projekts. Basierend auf diesen Erfahrungen werden Annahmen für die Planung abgeleitet (z.B. Baumethoden, Vortriebsgeschwindigkeiten, Baulogistik, Grösse und Form der Tunnelbauwerke (d.h. Normalprofile) etc). Diese Annahmen bilden die Grundlage, um beispielsweise die Bandbreiten der erwarteten Ausbruchmengen insgesamt und pro Zeiteinheit zu ermitteln. Externe Ingenieurbüros und Ingenieurgeologen mit ausgewiesenen Erfahrungen im Untertagebau unterstützen hierzu die Nagra.

Die Durchmesserlinie Zürich diente der Nagra nur als ein Beispiel zur Illustration der Möglichkeiten und Auswirkungen in Bezug auf Baulogistik. So bildete der Hauptangriffsort für den Weinbergtunnel der Durchmesserlinie Zürich mitten in Oerlikon (Stadt Zürich) besondere Anforderungen an die Logistik und die Beschränkung der Emissionen.

c)

Im Bereich der Baulogistik gelten die gleichen gesetzlichen und behördlichen Vorgaben für Baustellen vergleichbar mit anderen Baustellen. Insbesondere sind das umfassende Regelwerke zur Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und zum Umweltschutz auf Baustellen.

Neben Massnahmen zur Sicherstellung der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz stehen vor allem solche im Vordergrund, die die Baustellenemissionen (Lärm, Staub, Luft, Erschütterungen, Baustellenabwasser, etc.) auf ein zulässiges Minimum reduzieren.

Die Konkretisierung und Umsetzung der Sicherheitskonzepte erfolgt in der Bauausführung: Dem Bauherrn unterliegt dabei die Verantwortung, die Vorgaben und Anweisungen zu den Sicherheitskonzepten in den Verträgen festgeschrieben zu haben und für die notwendige Überwachung durch Bauleitung und Umwelt-Baubegleitung zu sorgen. Die Umsetzung der Sicherheitskonzepte liegt dann in der Verantwortung der Unternehmer.

Referenzen (Reihenfolge Erscheinungsdatum)

• Nagra (2013a): Standortareal WLB-1-SMA im Planungsperimeter Wellenberg für die Oberflächenanlage des geologischen Tiefenlagers: Planungsstudie“, Nagra Arb. Ber. NAB 13-61
• Nagra (2013b): Standortareal JS-1-SMA im Planungsperimeter Jura-Südfuss für die Oberflächenanlage des geologischen Tiefenlagers SMA: Planungsstudie“, Nagra Arb. Ber. NAB 13-64 
• Nagra (2013c): Standortareal JO-3+-SMA im Planungsperimeter JuraOst für die Oberflächenanlage des geologischen Tiefenlagers SMA: Planungsstudie“, Nagra Arb. Ber. NAB 13-66 
• Nagra (2013d): Standortareal JO-3+-HAA im Planungsperimeter Jura Ost für die Oberflächenanlage des geologischen Tiefenlagers HAA: Planungsstudie“, Nagra Arb. Ber. NAB 13-67 
• Nagra (2013e): Standortareal JO-3+-Kombi im Planungsperimeter Jura Ost für die Oberflächenanlage des geologischen Tiefenlagers Kombi: Planungsstudie“, Nagra Arb. Ber. NAB 13-68 
• Nagra (2013f): Standortareal SR-4-SMA im Planungsperimeter Südranden für die Oberflächenanlage des geologischen Tiefenlagers SMA: Planungsstudie“, Nagra Arb. Ber. NAB 13-81 
• Nagra (2014a): Standortareal ZNO-6b-SMA im Planungsperimeter Zürich Nordost für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers SMA: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-27 
• Nagra (2014b): Standortareal ZNO-6b-HAA im Planungsperimeter Zürich Nordost für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers HAA: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-28 
• Nagra (2014c): Standortareal ZNO-6b-Kombi im Planungsperimeter Zürich Nordost für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers Kombi: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-29 
• Nagra (2014d): Standortareal NL-2-SMA im Planungsperimeter Nördlich Lägern für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers SMA: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-03 
• Nagra (2014e): Standortareal NL-2-HAA im Planungsperimeter Nördlich Lägern für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers HAA: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-04 
• Nagra (2014f): Standortareal NL-2-Kombi im Planungsperimeter Nördlich Lägern für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers Kombi: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-05 
• Nagra (2014g): Standortareal NL-6-SMA im Planungsperimeter Nördlich Lägern für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers SMA: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-06
• Nagra (2014h): Standortareal NL-6-HAA im Planungsperimeter Nördlich Lägern für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers HAA: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-07
• Nagra (2014i): Standortareal NL-6-Kombi im Planungsperimeter Nördlich Lägern für die Oberflächenanlage eines geologischen Tiefenlagers Kombi: Planungsstudie, Nagra Arb. Ber. NAB 14-08