Technisches Forum Entsorgungsnachweis

Frage 39c: Auswahl Opalinuston

Warum kamen die Experten erst nach 20 Jahren zur Erkenntnis, dass Opalinuston als „Endlager“ geeignet sei?

Thema Bereich
Eingegangen am 23. Dezember 2005 Fragende Instanz Informationsveranstaltung Trüllikon
Status beantwortet
Beantwortet am 23. Dezember 2005 Beantwortet von

Beantwortet von Nagra

Die Nagra erarbeitete bereits Ende der Siebzigerjahre detaillierte Projektstudien mit Konzepten für Lageranlagen sowohl in tiefliegendem Opalinuston als auch im kristallinen Grundgebirge. Unter anderem in Anlehnung an die damals bereits fortgeschrittenen skandinavischen Programme, beruhten die Arbeiten für die Machbarkeitsstudie in „Projekt Gewähr 1985“ auf der Wirtgesteinsoption Kristallin. Im Laufe der geologischen Erkundungsarbeiten zum kristallinen Grundgebirge in der Nordschweiz wurden jedoch alle relevanten Erkenntnisse über das sedimentäre Deckgebirge und insbesondere zum Opalinuston dokumentiert.

Als Ende der Achtzigerjahre im Rahmen der behördlichen Beurteilung des Kristallins die Sedimentgesteine als mögliche Alternativen wieder in den Vordergrund rückten, konnte ohne Verzug auf die bereits vorliegenden Erkenntnisse zurückgegriffen werden. Der Opalinuston war also von Anbeginn als mögliche Option in der Evaluation, rückte indessen infolge einer aus dem damaligen Stand des Wissens nachvollziehbaren Prioritätensetzung vorübergehend in den Hintergrund. Tongesteine werden heute in vielen Ländern (z.B. Frankreich, Belgien, Spanien) als geeignete Lagergesteine bewertet und entsprechend untersucht.