Technisches Forum Sicherheit
Frage 71: Unabhängigkeit der Nagra-Forschung
Die Nagra wird von den AKW-Betreibern finanziert und kann damit gar nicht unabhängig forschen. Zu oft sind Sicherheit und Kosten gegenläufige Trends: je sicherer, desto teurer. Zum Beispiel schlägt die Nagra im Entsorgungsnachweis Stahl als Behältermaterial vor. Stahl ist billiger als Kupfer. Es ist aber bekannt, dass Stahl schneller korrodiert und deshalb weniger bis gar nicht geeignet ist. Ein weiteres Beispiel: Die Nagra beharrt darauf, eine Rampe als Zugang für das Tiefenlager zu bauen. Ein Schacht wäre allerdings sicherer, denn das Gestein wird weniger verletzt und bleibt somit dichter. Für die Einlagerung mit einem Schacht müsste die Nagra den Müll allerdings neu verpacken, was höhere Kosten verursachen würde.
Zudem existiert keine Zweitmeinung. Die Nagra hat sozusagen ein Forschungs-, Wissens- und Entscheidungsmonopol, was für ein derart sicherheitsrelevantes, komplexes und neuartiges Vorhaben nicht zielführend ist.
Wie soll die Nagra unabhängige Forschung betreiben, wenn sie am Tropf der AKW-Betreiber hängt?
Thema | Kernenergiegesetzgebung | Bereich | Geologische Tiefenlager |
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Eingegangen am | 9. Februar 2012 | Fragende Instanz | SES |
Status | beantwortet | ||
Beantwortet am | 14. September 2012 | Beantwortet von | BFE |