Kernkraftwerke in der Schweiz
In der Schweiz gibt es fünf Kernkraftwerke: Beznau 1 und 2, Mühleberg (ausser Betrieb), Gösgen und Leibstadt.
In der Schweiz gibt es fünf Kernkraftwerke: Beznau 1 und 2, Mühleberg (ausser Betrieb), Gösgen und Leibstadt.
Im Sommer 2012 sind im Grundmaterial des Reaktordruckbehälters des belgischen Kernkraftwerks Doel 3 Befunde festgestellt worden. In der Folge mussten auch die Kernkraftwerke in der Schweiz Prüfungen durchführen. Da im Reaktordruckbehälter von Beznau 1 ebenfalls Befunde festgestellt wurden, musste die Axpo die Sicherheit nachweisen. 2018 akzeptierte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI den Nachweis.
Druckwasserreaktoren werden mit zwei voneinander getrennten Wasserkreisläufen betrieben: dem Primär- und dem Sekundärkreislauf. Durch den Austausch der Wärme vom Primär- zum Sekundärkreislauf entsteht Dampf, der die Turbine antreibt. Der Anlageteil, wo dieser Dampf erzeugt wird, ist der sogenannte Dampferzeuger. In der Schweiz verfügen die Kernkraftwerke Gösgen und Beznau über solche Dampferzeuger.
Im Reaktor wird durch die Kernspaltung Wärme erzeugt. Um eine optimale Kühlung der Brennstäbe zu gewährleisten, müssen die Hüllrohre immer mit einem Wasserfilm bedeckt sein. Sollten sie dennoch an einzelnen Stellen nicht vollständig mit Wasser bedeckt sein, spricht man von „Dryout“ – also Austrocknung.
Für die Bestimmung der Bruchzähigkeit der Werkstoffe des Reaktordruckbehälters stehen den Betreibern gemäss dem Schweizer Regelwerk mehrere Methoden zur Verfügung. Während bei der älteren Kerbschlagbiegeversuchs-Methode die Bruchzähigkeit indirekt bestimmt wird, liefern die modernen bruchmechanischen Methoden genauere Resultate.
Während eines Sommergewitters nach einer längeren Trockenperiode steigen meist auch die Messwerte der MADUK-Sonden rund um die Kernkraftwerke in der Schweiz an. Dies hat in der Regel nichts mit dem benachbarten KKW zu tun.
2019 nimmt die BKW das Kernkraftwerk Mühleberg ausser Betrieb. Dazu haben die Betreiberin BKW und das Bundesamt für Energie BFE im März 2015 drei öffentliche Anlässe durchgeführt. Das ENSI hat an diesen Anlässen über Aspekte der Aufsicht bei der Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg informiert.
Während einer Strommangellage in der Schweiz funktionieren Kernkraftwerke wie Inseln im Meer: Auch wenn sie vom Stromnetz abgekoppelt sind, können sie sich selbst mit Strom versorgen. Mithilfe von Eigenstromproduktion und Notstromaggregaten haben die Sicherheitssysteme genug Energie, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Der Betrieb einer Anlage über 40 Jahre hinaus ist an strenge Auflagen gebunden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI wird die Sicherheit der Kraftwerke laufend überprüfen. Erfüllt ein Werk die gesetzlich fixierten Vorgaben nicht mehr, wird die Anlage unabhängig vom Alter stillgelegt.
Im Nachgang zum Reaktorunglück Fukushima hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI verschiedene Verfügungen zu Handen des Kernkraftwerks Mühleberg, aber auch der anderen Kernanlagen in der Schweiz erlassen. Besonders im Fokus standen die Themen Hochwasser und Erdbeben. Jüngst kamen Forderungen zum befristeten Betrieb bis 2019 hinzu.