Entsorgung

Radioaktive Abfälle

Die Schweiz hat radioaktive Abfälle. Sie stammen zu zwei Dritteln aus Kernkraftwerken und zu einem Drittel aus der Medizin, der Industrie und der Forschung. Die Abfälle werden in die Kategorien hochaktive Abfälle (HAA), langlebige mittelaktive Abfälle (LMA) und kurzlebige schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) unterteilt.

Schwach-, mittel-, hochaktiv

HAA sind abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken sowie verglaste Rückstände aus der Wiederaufarbeitung der Brennelemente. Sie produzieren aufgrund radioaktiver Zerfälle viel Wärme. LMA umfassen Abfälle aus der Wiederaufarbeitung (z.B. Hülsen und Endstücke der Brennelemente) und mittelaktive Betriebsabfälle aus Kernkraftwerken und Forschungsanlagen. Bei SMA handelt es sich überwiegend um Betriebsabfälle aus Kernkraftwerken und Forschungseinrichtungen sowie um Abfälle aus medizinischen und industriellen Anwendungen. Weitere SMA werden bei der Stilllegung der Kernkraftwerke und Forschungseinrichtungen entstehen.

Entsorgungskonzept

Bis die Radioaktivität der Abfälle abgeklungen ist, werden lange Zeiträume vergehen. Als nutzniessende Generation sind wir bereits heute dazu verpflichtet, nachhaltige Lösungen für ihre Entsorgung zu suchen und umzusetzen. Das schweizerische Kernenergiegesetz schreibt vor, dass alle radioaktiven Abfälle in geologische Tiefenlager gebracht werden müssen. Nach aktueller Zeitplanung wird die Einlagerung nicht vor 2035 beginnen. Bereits heute müssen radioaktive Abfälle behandelt, zwischengelagert und transportiert werden. Gemäss Gesetz ist der sichere Umgang mit den Abfällen bis zur nachhaltigen Entsorgung Aufgabe der Abfallproduzenten. Als unabhängige Aufsichtsbehörde überprüft das ENSI, ob die Entsorgungspflichtigen die gesetzlichen Vorschriften einhalten und den internationalen Stand von Wissenschaft und Technik berücksichtigen. Das ENSI vergibt und koordiniert im Rahmen der regulatorischen Sicherheitsforschung Forschungsaufträge mit dem Ziel, den aktuellen wissenschaftlich-technischen Kenntnisstand zu ermitteln, zu erweitern und für die Aufgaben der Aufsicht verfügbar zu machen.

News

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra hat ihre Vorschläge für mindestens zwei Standortgebiete pro Lagertyp eingereicht. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI wird diese nun im Detail prüfen und Anfang 2016 dazu Stellung nehmen.

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Letzten Samstag konnte im Felslabor Mont Terri der 5000. Besucher im Jahr 2014 begrüsst werden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI ist mit eigenen Forschungsprojekten am Felslabor beteiligt. Als Projektpartner bietet das ENSI interessierten Gruppen Führungen durch das Felslabor an.

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Anfang September ist das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI aus dem Kostenausschuss des Stilllegungs- und Entsorgungsfonds ausgetreten. Auf Grund von Führungsprinzipien (Governance) war die Aufsichtsbehörde zum Schluss gekommen, dass der Einsitz im Kostenausschuss nicht mehr vertretbar ist. Der Entscheid entspricht auch einer Empfehlung der Eidgenössischen Finanzkontrolle EFK, die heute veröffentlicht wurde.

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