Rückblick auf 2016: Tiefere KKW-Verfügbarkeit hat Sicherheit nicht beeinträchtigt
Die Kernanlagen in der Schweiz sind im Jahr 2016 sicher betrieben worden. Der Schutz der Bevölkerung und des Personals vor radioaktiver Strahlung war gewährleistet. Die tiefe Zeitverfügbarkeit der Kernkraftwerke Beznau 1 und Leibstadt beeinträchtigte die Sicherheit nicht. Zu diesem Fazit kommt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI in einer ersten Bilanz über das vergangene Aufsichtsjahr.
„Im Jahr 2016 haben wir kein Vorkommnis notiert, das die Sicherheit von Mensch und Umwelt gefährdet hat“, fasst ENSI-Direktor Hans Wanner zusammen. Das Aufsichtsjahr 2016 war aber geprägt von den langen Unverfügbarkeiten zweier Kernkraftwerke. In Beznau 1 dauerten die Sicherheitsüberprüfungen des Reaktordruckbehälters an und in Leibstadt mussten die Brennelemente untersucht werden. Im vergangenen Jahr kam es zu keiner Reaktorschnellabschaltung.
Die Zahl der meldepflichtigen Vorkommnisse, die für die nukleare Sicherheit relevant sind, liegt im Bereich der Anzahl der Vorjahre. Die bisher vorliegende provisorische Übersicht ergibt 31 Meldungen.
Meldepflichtige Ereignisse 2016 nach Anlage
- Beznau 1: keine neu gemeldeten Vorkommnisse
- Beznau 2: 6 Vorkommnisse
- Beznau (beide Blöcke betreffend): 1 Vorkommnis
- Gösgen: 12 Vorkommnisse
- Leibstadt: 9 Vorkommnisse (davon eines der Stufe INES 1)
- Mühleberg: 3 Vorkommnisse
- Paul Scherrer Institut PSI: 0 Vorkommnisse
- Zentrales Zwischenlager Zwilag: 0 Vorkommnisse
- Forschungsreaktor der Universität Basel (endgültig ausser Betrieb genommen): 0 Vorkommnisse
- Forschungsreaktor der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne EPFL: 0 Vorkommnisse
Schutz von Bevölkerung und Personal vor Strahlung gewährleistet
„Die Abgaben radioaktiver Stoffe aus den Schweizer Kernanlagen an die Umwelt über das Abwasser und die Abluft lagen im Jahr 2016 deutlich unter den Grenzwerten“, sagt Rosa Sardella, Leiterin des Fachbereichs Strahlenschutz. Im Berichtsjahr wurden keine unerlaubten Abgaben radioaktiver Stoffe aus den Anlagen registriert.
Das ENSI überwacht mit seinem Messnetz MADUK rund um die Uhr die Radioaktivität in der Umgebung der Kernkraftwerke in der Schweiz. Sollten in der Umgebung erhöhte Strahlenwerte auftreten, würden sie von den MADUK-Sonden sofort festgestellt und automatisch ans ENSI übermittelt. Weiter überwacht das automatische Messnetz zur Überwachung der Radioaktivität im Flusswasser (URAnet aqua) des Bundesamts für Gesundheit BAG kontinuierlich die Radioaktivitätswerte in Aare und Rhein.