Dryout (Begriffserklärung)

Lokales Austrocknen des Flüssigkeitsfilms entlang der Brennstab-Hüllrohre eines Siedewasserreaktors. Um eine ausreichende Kühlung der Brennstäbe zu gewährleisten, müssen diese permanent von einem Wasserfilm bedeckt sein, der die Wärme abführt.

Durch das lokale Austrocknen des Flüssigkeitsfilms wird die Wärmeabfuhr der Brennstab-Hüllrohre gestört. Dies führt zu einem Temperaturanstieg der Brennstäbe. Durch eine chemische Reaktion der aus einer Zirkoniumlegierung bestehenden Hüllrohre mit Wasserdampf oxidiert die betroffene Hüllrohr-Oberfläche. Die Oxidation ist exotherm und beschleunigt sich mit steigender Temperatur. Der Korrosionsvorgang schwächt die Brennstabhüllrohrwand und verringert ihre mechanische Belastbarkeit, weshalb man für den sicheren Reaktorbetrieb eine maximal zulässige Oxidschichtdicke definiert.