Stilllegung KKW Mühleberg: Die Aufsicht bleibt
Am 20. Dezember 2019 geht das Kernkraftwerk Mühleberg vom Netz. Was das Pionierprojekt für die Arbeit des ENSI bedeutet, erklärt Torsten Krietsch, Leiter der Sektion Stilllegung bei der Aufsicht.
Die Stilllegung und der Rückbau eines Kernkraftwerks ist ein arbeitsintensives und zeitaufwändiges Unterfangen. Es gibt jedoch international bereits zahlreiche Referenzprojekte, sodass für alle geplanten Arbeiten einschlägige praktische Erfahrungen vorliegen. Wichtig ist, dass die Arbeiten vom Abstellen der Anlage bis hin zum Beginn der eigentlichen Rückbauarbeiten sorgfältig und unter Einhaltung der Strahlenschutzvorgaben erfolgen.
Nach der endgültigen Einstellung des Leistungsbetriebs eines Kernkraftwerks muss ein sicherer technischer Nachbetrieb etabliert werden. Dabei müssen die gleichen Sicherheitsmassnahmen, die schon während der Betriebsphase galten, eingehalten werden.
Die Anlage ist erst dann endgültig ausser Betrieb genommen, wenn alle Brennelemente in das Brennelementbecken transferiert wurden und die für die Etablierung des technischen Nachbetriebs erforderlichen technischen und organisatorischen Massnahmen umgesetzt sind.
Im Anschluss an die Etablierung des technischen Nachbetriebes muss weiterhin die Kühlung der Brennelemente im Brennelementbecken sichergestellt werden. Der technische Nachbetrieb endet zu dem Zeitpunkt, wenn alle Brennelemente aus dem Kernkraftwerk abtransportiert wurden.
Am 20. Dezember 2019 geht das Kernkraftwerk Mühleberg vom Netz. Was das Pionierprojekt für die Arbeit des ENSI bedeutet, erklärt Torsten Krietsch, Leiter der Sektion Stilllegung bei der Aufsicht.
Am 25. und 26. April 2023 fand die jährliche Sitzung der Commission franco-suisse (CFS) im südfranzösischen Saint-Paul-lès-Durance statt. Das diesjährige Treffen war bereits die 32. Zusammenkunft, an der sich die schweizerische und die französische Delegation gegenseitig zur nuklearen Aufsicht austauschten.
Am 20. Dezember 2019 geht das Kernkraftwerk Mühleberg vom Netz. Was das Pionierprojekt für die Arbeit des ENSI bedeutet, erklärt Torsten Krietsch, Leiter der Sektion Stilllegung bei der Aufsicht.
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat das Konzept für die Etablierung des technischen Nachbetriebs des Kernkraftwerks Mühleberg gutgeheissen.
Der Forschungsreaktor AGN-211-P der Universität Basel kann stillgelegt werden: Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK hat am 13. Februar 2019 die entsprechende Verfügung erlassen. Die 30-tägige Beschwerdefrist verlief ungenutzt.
Keine Stabilisierungsmassnahmen, aber ein erweitertes Prüfprogramm und Grenzwerte für den sicheren Betrieb für den Kernmantel im Kernkraftwerk Mühleberg: im Interview erläutert Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke beim ENSI, wie damit die Sicherheit gewährleistet bleibt.
Das ENSI hat die Massnahmen, die das Kernkraftwerk Mühleberg für die Restlaufzeit bis 2019 vorsieht, geprüft und akzeptiert. Die Aufsichtsbehörde hat für die Umsetzung der Nachrüstmassnahmen Fristen gesetzt und für den Kernmantel zudem neue Grenzwerte definiert.
Der Betrieb einer Anlage über 40 Jahre hinaus ist an strenge Auflagen gebunden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI wird die Sicherheit der Kraftwerke laufend überprüfen. Erfüllt ein Werk die gesetzlich fixierten Vorgaben nicht mehr, wird die Anlage unabhängig vom Alter stillgelegt.
Stilllegung und Rückbau von Kernkraftwerken sind arbeitsintensive Verfahren. Besondere Aufmerksamkeit gilt bei der Vorbereitung dem Strahlenschutz und der Behandlung der radioaktiven Stoffe. Mehrere erfolgreich abgeschlossene Rückbauprojekte im Ausland zeigen, dass auch in der Schweiz ein Kernkraftwerk bis zur „Grünen Wiese“ zurückgebaut werden kann.
Wenn Schweizer Kernkraftwerke über 40 Jahre hinaus betrieben werden sollen, müssen sie sowohl die gesetzlichen Minimalanforderungen erfüllen als auch genügend Sicherheitsreserven für die nächsten zehn Jahre aufweisen.